Gurrumul - The Gospel Album
Musik-CD
Geoffrey Gurrumul Yunupingu (geboren am 1970 - wie ich!) ist ein im Norden Australiens geborener Musiker und Singer-Songwriter indigener Abstammung und lebt heute auf der Insel Galiwin´ku, die ihn zu dieser CD inspiriert hat.
Er ist von Geburt an blind und brachte sich selbst bei, die Instrumente Didgeridoo, Keyboard, Schlagzeug und Gitarre zu spielen. Vor seiner Solo-Karriere war er ab 1992 Schlagzeuger der Aborigines-Band Yothu Yindi, die er später verließ und Mitglied der Saltwater Band wurde. Yunupingu schreibt und singt seine Lieder bis auf wenige Ausnahmen in seiner Muttersprache Yolngu matha, also eine Ureinwohnersprache der Aborigines, deren Geschichten und Traditionen in Liedern weitergegeben werden. Er ist bekannt für seine extrem helle Stimme.
Sein erstes Soloalbum Gurrumul erreichte 2008 Platz 3 der australischen Album-Charts, hielt sich 47 Wo. in den Top 100 und erlangte in Australien Platin-Status. 2008 erhielt er den australischen ARIA Award für das beste Independent-Album.
The Gospel Album aus 2015 mit seinen 10 tracks ist das viertes Album diesse Ausnahmekünstlers.
Die Lieder auf dieser CD muten für mich allerdings weniger wie ein Gospel-Album an, auch wenn es als solches veröffentlicht wurde. Die Lieder sind ruhig und klingen ein wenig jammernd-schmachtend, was mich persönlich ein bisserl nervt. Ist halt Geschmackssache! Schade ist vor allem, dass es kein Booklet gibt, in dem die australische Textfassung neben einer englischen stünde - weder noch! Das erschwert dem Zuhörer, sich mit den Songs anzufreunden und können ihn so nicht so sehr berühren, da man ihren Sinn/die Textinhalte nicht versteht.
Die Musik scheint eine Mischung aus Country-Scheunen-Musik mit Hawaianischer Tanz- und europäischer Kirchenmusik zu sein. Zuviel eigentständige Musikstile in einem Mix! Auch nach zweimaligem Reinhören hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Aber man muss sich für diese CD Zeit nehmen. Allein schon, weil es so gänzlich anders ist als herzkömmliche europäische Musik. Und wo es bei Amazing Grace interessant zu werden anfängt, da hört die EP auch just schon wieder auf! Schade eigentlich.
Es mutet für unsere Ohren ziemlich neuartig, um nicht zu sagen befremdlich an. Ich kann diesem Jammern leider nicht viel abgewinnen und so bin ich heilfroh, dass ich "Amazing Grace" noch so halbwegs wiedererkannt habe.
In den Stücken ist vordergründig oft die Gitarre, aber auch andere Musikinstrumente wie Klavier, ein Chor, eine Geige u. a. heraus zu hören. Nichtsdestotrotz bemerkenswert, dass Gurrumul als Autodidakt und blinder Mensch es so weit im knallharten Musik-Business gebracht hat! Und vielleicht lässt er uns alle nicht "nur" beim nächsten Mal an seiner Musik und Stimme, sondern auch an den Textinhalten teilhaben, damit sie unsere Herzen berühren und wir uns für "seine" Musik und das, was er uns zu erzählen hat, öffnen können...
*Info von: Promotion werft*
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