Haare machen Leute

Studie: Eine veränderte Frisur und anderes Make-up können die eigene Identität sehr gut verschleiern

Diese Studie könnte vom Friseurhandwerk herausgegeben worden sein oder steckbrieflich gesuchten Verbrecher_innen auf der Flucht neue Hoffnung schenken: Die Änderung der Frisur (und des Make-Ups) können den Typ so extrem verändern, dass sie kaum wiedererkannt werden und damit vortrefflich über die eigene Identität weggetäuscht werden kann. Tatsächlich ging es in der Studie von Wissenschaftler_innen der Universitäten von York und Huddersfiel darum zu überprüfen, wie sehr sich Menschen von Verkleidungen und Tarnungen durch eine neue Frisur, ein anderes Make-up oder Accessoires wie Brillen täuschen lassen, selbst wenn sie gewarnt werden, dass eine Person sich verkleidet oder umgestylt haben könnte. Und wie sehr es hilft, eine Person zu kennen, um sie trotz der Maskerade zu erkennen. 

Welche ist die beste Verwandlungsmethode?

Für die Studie hatten die Forscher_innen Models angeheuert und unter ihnen sogar eine Art Wettbewerb ausgerufen, wer sein Aussehen am besten verändern könnte, so dass Testpersonen ihn oder sie auf Fotos nicht mehr erkennen könnten. Die Models bekamen viel Zeit und alle möglichen Ressourcen für ihr Umstyling, Hüte und Sonnenbrillen waren aber nicht erlaubt. Die Testpersonen sollten sie dann auf Fotos wiedererkennen, auf denen sie sich verkleidet hatten.
Die Forscher_innen untersuchten dabei auch die Effektivität verschiedener Strategien: entweder, man versucht auszusehen wie jemand anderes („Impersonation“) so wie Verbrecher_innen es tun, wenn sie den Pass einer anderen Person verwenden. Oder man versucht, möglichst nicht wie man selbst auszusehen („Evasion“). In der Studie zeigte sich ein größerer Erfolg der letzteren Methode, weil hier mehr Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Waren die Testpersonen mit dem jeweiligen Model bekannt, fielen sie nicht so leicht auf die Verwandlung rein. Wer mit einem Gesicht vertraut ist, lässt sich seltener von Haaren und Make-up täuschen. Am ehesten gelang die Täuschung hier ebenfalls mit der Evasion-Methode.

Die Studie wurde im Journal of Experimental Psychology veröffentlicht.

An Karneval könnt ihr dieses Phänomen dann gleich in der freien Wildbahn überprüfen. Und wenn ihr selbst mal in eine andere Haut schlüpfen oder euer altes Ich zumindest äußerlich ganz weit hinter euch lassen wollt, geht zum Friseur und versucht dabei nicht auszusehen, wie jemand anderes, sondern einfach nicht wie ihr selbst. ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung