Hannahs Gefühl für Glück
Autorin: Fran Kimmel
Übersetzung: Britta Mümmler
In dem Roman „Hannahs Gefühl für Glück“ von der aus Kanada stammenden Autorin Fran Kimmel geht es um die Nylands, eine chaotische Familie, die im Norden von Kanada lebt.
Es ist Freitag, der 20. Dezember. Eric ist eigentlich unterwegs um endlich den Baum, den seine Frau Elli für ihr perfektes Weihnachtsfest braucht, zu schlagen, als ihm ein kleines, für die eisigen Temperaturen nicht geeignet gekleidetes, und Turnschuhe tragendes Mädchen begegnet. Hannah. Er bietet ihr an, sie in seinem Wagen mitzunehmen, und es stellt sich heraus, dass sie in der selben Straße bei seinem ehemaligen Freund und jetzigen Feind Nigel Wilson wohnt. Das sie zu ihrer Katze Mandy möchte, setzt er sie dort trotz eines schlechten Gefühls ab.
Wie sich später herausstellen sollte, ist dieses Gefühl absolut berechtigt, denn nur wenig später schlägt Nigel Hannah und tötet Mandy, ihre Katze und einzige Freundin. Im Krankenhaus wird Hannah dann von Eric mitgenommen, weil die Sozialarbeiterin Betty auf die schnelle keine Pflegefamilie finden kann. Obwohl Hannahs erster Abend bei den Nylands chaotisch verläuft, freundet sich das elfjährige Mädchen schließlich sogar mit dem fünfjährigen Sammy, der sonst alles Fremde boykottiert und Opa Walter, der vermutlich dement ist und sich jeden Tag Pommes und Torte wünscht, an.
So schleicht sich Hannah immer mehr in die Herzen dieser Familie, als klar wird, dass sie diese schon am 26. Dezember verlassen wird. Für Elli ist das Segen und Fluch zugleich, denn einerseits liebt sie das freundliche Mädchen, aber andererseits hat sie an Weihnachten einst ihre Tochter, die Lily heißen sollte, verloren.
Wird Hannah dennoch einen Weg finden, bei den Nylands, deren Leben sie an jedem Tag ein Stück mehr ins Positive kehrt, zu bleiben, oder ist dieses Leben am 26. Dezember schon vorbei?
Das Cover ist sehr schön gestaltet, es zeigt vermutlich Hannah in der Einstiegsszene, und die rote Schrift ist auch sehr schön. Außerdem bietet dieses Buch auch etwas zum Anfassen: Die Schneeflocken sind ein bisschen rau, sodass man sie beim Drüberstreichen fühlen kann.
Ich fand die Geschichte total schön und ergreifend, an einigen Stellen musste ich fast weinen, so sehr hat mich der Roman berührt. Allerdings hat es ewig gedauert, bis man sich in die Geschichte hineingelesen hatte, was ich ein wenig schade fand. Trotz eines Zeitraums von nur zehn Tagen gibt es genug Handlung, weil immer wieder Sichtwechsel stattfinden, was ich besonders schön fand, weil man so die Nylands und Hannah besser kennenlernen kann, sowie Ausschnitte aus der Vergangenheit der einzelnen Personen gezeigt werden. Den Hauptteil fand ich unglaublich schön, allerdings war das Ende ein wenig zu kurz, ich hätte mir mindestens noch einen Epilog gewünscht.
Dennoch halte ich das Buch für das perfekte Weihnachtsgeschenk für vor allem Mädchen und Frauen ab 14 Jahren, aber natürlich auch für Jungen und Männer, die gefühlvolle Romane mögen.
*Erschienen bei dtv*
Deine Meinung zu diesem Buch?
Autorin / Autor: Miriam - Stand: 12. Oktober 2020