Herbstattacke
Autorin: Nataly Savina
In dem Jugendbuch "Herbstattacke" von Nataly Savina geht es um Jugendgruppen, die Schüler verprügeln und Mitmenschen terrorisieren. Leo zieht in eine neue Stadt und verliebt sich direkt in Farsaneh, die Schwester von Malik. Er und seine Clique ziehen pöbelnd durch die Stadt, erpressen Mitschüler und zerstören willkürlich fremdes Eigentum. Um Farsaneh nahe zu kommen, freundet Leo sich mit Malik an und gerät in den Sog des Gruppendrucks, bis er schließlich selber zum Schläger wird.
Die Sprache besteht aus kurzen, einfachen Sätzen und wirkt, als hätte ein Jugendlicher mit wenig Schreiberfahrung versucht, ein Buch über seine schulische Situation zu schreiben. Hinzu kommt, dass teilweise Orts- oder Personenbeschreibungen fehlen, sodass der Leser verwirrt wird. Weiter ist die Sprache bedauerlicher Weise nicht sehr bildhaft. Der Leser wird somit nicht angesprochen. Gleichzeitig werden immer wieder Kapitel aus Farsanehs Sicht geschildert, was diese aber mit dem eigentlichen Inhalt zu tun haben, bleibt unklar. Die Geschichte endet sehr abrupt und lässt den Leser völlig im Unklaren, was passiert. Traurigerweise haben die Figuren auch nicht genügend Tiefe, als dass der Leser selber überlegen könnte, wie es jetzt weiter geht. Auch insgesamt wird nicht klar, ob das Buch eine Liebesgeschichte zwischen zwei Kulturen, eine kritische Beobachtung der heutigen kriminellen Jugendcliquen oder eine Betrachtung der Schwierigkeiten muslimischer Immigranten sein soll. Es ist ein unausgegorener Mix aus allen drei Gedanken - ohne eine wirkliche Botschaft dahinter.
Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen, da es schlecht geschrieben und – wie ich finde – nicht konsequent zu Ende gedacht ist. Der Stoff, den Nataly Savina in ihrem Buch beschreibt, ist spannend und hochaktuell. Leider hat sie es, meiner Meinung nach, nicht geschafft, ihn gut rüber zubringen und anschaulich darzustellen.
*Erschienen bei: Chicken House*
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Autorin / Autor: hanami - Stand: 13. September 2012