In London soll Alice studieren, Modedesign an der angesehenen „London School of Art & Fashion“. Kein Wunder, dass sie aufgeregt ist. Für das erste Studienjahr haben ihre Eltern das Geld zusammen kratzen können, für danach muss Alice unbedingt Fördergelder auftreiben. Lebenshungrig kommt Alice in London an und hat Glück. Ihre erste Freundin hat ein leer stehendes WG-Zimmer und der nette Typ, der sie auf der Straße anquatscht noch Platz in seinem Herzen und in seinem Leben auch. Zum ersten Mal frei findet Alice immer mehr Möglichkeiten, ihrer Mode-Leidenschaft nach zu gehen, auch wenn der Uni-Alltag alles andere als einfach ist.

*Meine Meinung*
Schon das Cover dieses Buches ist zauberhaft. Alice im Vordergrund und die Sehenswürdigkeiten von London als Schatten im Hintergrund. Mit seinem flüssigen, einnehmenden Schreibstil und der sympathischen Protagonistin punktet „Heute trägt der Himmel Seide“ von der ersten Minute an. Alice ist mit der Schule fertig, freut sich unbändig auf London, hat auch ein bisschen Angst und plant, es allen zu zeigen und es ganz alleine zu schaffen. Aus Ellen Alpstens Worten spricht viel Liebe für ihre Geschöpfe. Die Figuren sind detailliert ausgearbeitet, ohne dass der Leser mit Informationen überhäuft wird. Vielmehr verhalten sich die Protagonisten in sich stimmig, was erheblich zur Lesefreude beiträgt. Faszinierende Einblicke in die Modewelt finden sich ebenso wie eine Liebesgeschichte zum Mitfiebern, doof Grinsen und Heulen. Natürlich gibt es auch ein paar Geheimnisse, Wendungen und Rückschläge, die das Buch erstaunlich spannend werden lassen. Ellen Alpsten bietet einen schönen Mix an Emotionen.

Ich war von „Heute trägt der Himmel Seide“ sehr positiv überrascht, es erzählt eine vielschichtige Geschichte mit „feel-good“ Elementen auf einnehmende, unterhaltende Art. Lediglich der etwas zu knapp geratene und vielleicht ein wenig überstürzte Show down am Ende hat mir nicht so gut gefallen. Doch das tut dem Buch insgesamt keinen Abbruch.

*Erschienen bei: Coppenrath*