Die Zeit des Nationalsozialismus ist vorbei und Juden können in Deutschland in Frieden leben. Stimmt das wirklich, oder scheint das nur von außen so? Simon lebt in Frankfurt und geht auf eine jüdische Schule. Eines Tages beschließt er, zu seinen Freunden auf das staatliche Gymnasium zu wechseln, doch dort macht er seine ersten Erfahrungen mit Antisemitismus. Auch im Fußballtraining wird er immer wieder mit Beleidigungen konfrontiert. Wie kann er trotzdem ein normales Leben führen? Können ihm seine Freunde und die Lehrer helfen? Wieso haben so viele Menschen einen Hass auf seine Religion? Mit all diesen Fragen muss er sich auseinandersetzen, denn bald hält er es nicht mehr aus…

Reiner Engelmann hat es in diesem Buch geschafft, die Vergangenheit perfekt mit der Gegenwart zu kombinieren. Die Leser:innen begleiten nicht nur Simon in seinem Alltag als Schüler in Frankfurt, sondern erfahren auch, welches Leben seine Großeltern geführt haben und welche Qualen sie in den Konzentrationslagern durchstehen mussten. Außerdem umfasst das Werk ein 30-seitiges Glossar mit Definitionen von wichtigen Begriffen aus der Zeit des Nationalsozialismus sowie des Judentums und Kurzbiografien von wichtigen historischen Persönlichkeiten.

Ich habe schon viele Bücher zu diesem Thema gelesen und trotzdem musste ich nach manchen Kapiteln eine Pause machen, weil doch immer eine gewisse Schwere beim Lesen auf mir gelastet hat. Trotzdem habe ich das Buch in kurzer Zeit verschlungen und kann es nur weiterempfehlen. Auch als Pflichtlektüre in der weiterführenden Schule ist es perfekt geeignet, gerade auch durch den Glossar am Ende, der die theoretischen Bezüge herstellt. Man mag es kaum wahrhaben, aber Antisemitismus ist leider nach wie vor Realität und man kann nur hoffen, dass mehr Menschen aufgeklärt werden und ihre Einstellungen ändern.

*Erschienen bei cbt*