Ich bin leider tot und kann heute nicht in die Schule kommen
Autorin: Sara Ohlsson
übersetzt von Birgitta Kicherer
ab 14 Jahren
Olivia ist 17, ist in die Stadt gezogen und hat dort ihre eigene Wohnung, geht zur Schule und hat den tollsten Freund der Welt. Doch dann macht John mit ihr Schluss, und Olivia ist klar, sie will John zurückerobern. Gemeinsam mit der besten Freundin Emma plant sie Operation „Vogelkacke“, die John zu ihr zurückbringen soll. Doch zwischen der ganzen Planerei und der Schule ist da auch noch Danijel, der nicht mal ansatzweise so perfekt ist wie John, aber verdammt sexy. Danijel lebt in den Tag hinein, schreit wenn er wütend ist, lacht, wenn er glücklich ist, schläft mit wem er gerade Lust hat und tut auch sonst nur die Dinge, die ihm gefallen. Kann das Leben so einfach sein, wie Danijel sagt?
Meine Erwartungen an dieses Buch waren relativ hoch, ich finde das Cover besonders ansprechend und den Titel sehr interessant und gerade Montags morgens absolut nachvollziehbar. Auch der Klapptext, sowie der Buchrücken, versprechen ein Buch mit typischen Teenager–Mädchenproblemen und einen tollen Plot. Leider konnte ich mit diesem Buch so gar nicht warm werden. Das Buch ist nicht in Kapitel eingeteilt, sondern jede Seite enthält einen Abschnitt. Beim Lesen hat man das Gefühl, man würde in einem Tagebuch blättern, dem Datierungen fehlen. Meistens war es schwer nachzuvollziehen, da die Autorin große zeitliche Sprünge macht.
Die Charaktere in dieser Geschichte sind kaum beschrieben. Man kann sich niemanden bildlich vorstellen, da weder Worte über Optik, noch Art und Weise der Person verloren werden. Lediglich die Hauptperson Olivia wird etwas genauer kennengelernt. Aber auch hier sind es eher Schlussfolgerungen aus ihren Handlungen. Ich hatte große Schwierigkeiten, mich in Olivia hineinzuversetzen. Sie ist schwer nachzuvollziehen, sehr sprunghaft und scheint sich nicht wirklich wie eine 17 Jährige zu verhalten. Zu Anfang ist sie sehr naiv, verwandelt sich dann in eine verrückte, dauerhafte Partygängerin und erzählt ihren Freunden, wie unzufrieden sie ist. Zudem kommt ihr an Depressionen leidender Vater, der dafür sorgt, dass Olivias Mutter und jüngerer Bruder eine schwere Zeit haben.
Fast durchgehend hat mich dieses Buch in eine bedrückte, frustrierte Stimmung versetzt. Positive Emotionen kommen hier definitiv zu kurz. Es ist ein schlichtes Hin und Her, zwischen „sich das Leben schön trinken“ und „wilde Partys bereuen und unzufrieden mit sich selbst sein“. Selbst die Autorin schient am Ende des Romans frustriert und gelangweilt, denn das Ende kommt sehr abrupt und fällt daher einfältig aus.
Letztendlich kann ich nur sagen, dass mir die Aufmachung und Idee des Buches sehr gefällt, die Umsetzung jedoch leider schief ging. Es ist sehr schade und es fällt mir schwer, dies zu sagen (weil ich mir vorstellen kann, wie viel Arbeit und Energie in der Verfassung eines Buches steckt), aber dieses Buch würde ich nicht empfehlen.
*Erschienen bei Carlsen*
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Autorin / Autor: heaven - Stand: 4. September 2014