Jake Isaac
Our lives
Das Debütalbum des Londoners Jake Isaac ist ein sehr persönliches Album, in dem er Situationen und Gefühle des Alltags verarbeitet, hier vor allem im Bereich Beziehungen, Liebe, Trennung, Schmerz: vom Verliebtsein, Verlassen und Verlassen-Werden, aber auch von Freundschaft, dem Auseinanderleben durch Alltagsstress und -sorgen. Zuvor hat er bereits drei EPs veröffentlicht, teilweise selbst produziert. Der aus der Karibik stammende Künstler hat auf seinen 11 Tracks eine sehr kräftige und warme Stimme, der es jedoch leider an feinen Nuancen und einem breiten Klangspektrum fehlt, vor allem in den Zwischenlagen.
Diese kräftige, sehr eindrucksvolle Jazz-Stimme ist für ein Album mit solch teilweise sehr zarter Musik nicht gemacht, da die Musik und die Melodien keine Einheit mit ihr bilden und es nicht kompatibel wirkt. Schade, denn seine Stimme ist beeindruckend und lässt noch viel Spielraum für großartige Musik zu, zu der er mit Sicherheit fähig ist. Hohe Gesangslagen sind nichts für diesen Singer-Songwriter (dann wird es Gekrächze, sorry!).
Doof finde ich, dass Track 10 fast nur aus Wiederholungen großer Textpassagen besteht und so der Eindruck entsteht, ihm sei hier nicht viel eingefallen.
Ergo wären ein kräftiger Rhythmus und lautere Musik, die seiner Stimme gegenhalten können, wesentlich passender und würden die Ausdrucksstärke seiner Stimme zur Geltung verhelfen.
Beeindruckend ist die Bandbreite der Instrumente, da er auf dem Album nicht allein singt, sondern auch noch "nebenbei" Piano, Gitarre, Bass und Keybords sowie Drums und Percussions spielt! Alle Achtung vor so viel musikalischer Begabung, die auch an Prince erinnert, der ebenfalls sehr viele Instrumente zu spielen wusste. Isaacs Vorbild ist jedoch vor allem Michael Jackson, der ihn inspiriert hat, eine Musik zu schreiben, die ein Mix aus Folk, Soul-Pop und Jazz ist. Auf seiner CD "Our Lives" finden sich Lieder, die hymnisch, treibend, aber auch ruhig sind, sodass dieser Wechsel das Album sehr abwechslungsreich sein lässt und entsprechend der Textinhalte für fast alle Lebenslagen ein Lied zu finden ist, in dem man sich wiederfindet. Genau das ist ihm auch wichtig, Zitat: "I wanna write songs which people can relate to and identify with, music which is about us, about humanity". Jake Isaac hatte bereits einige Headlinershows in den USA, Belgien, UK, den Niederlanden und Deutschland. Beeindruckend sind auch die Background-Vocals: Ricardo Munoz, Lydia Mc Allister und Tula Lynch. Tolle Stimmen!
Fazit: Ein bisschen mehr Power in die Musik gesteckt, sich trauen, lautere Musik zu spielen, dann kommt es auch zum Einklang zwischen Stimme und Musik und das nächste Album wird perfekt!
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Autorin / Autor: Roswita - Stand: 7. August 2017