Jetzt tu ich was

Von der Lust, die Welt zu verändern

Buchcover

Alleine kann man nicht die Welt retten, und als Kind oder Jugendlicher ist man ohnehin oft machtlos? Genau diesen Vorurteilen treten die Protagonisten in "Jetzt tu ich was" entgegen – und sie sind keine fiktiven Helden in einer erdachten Geschichte, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die von ihren eigenen Erlebnissen, Überzeugungen und Aktionen berichten. In dreißig Texten und Interviews stellen Aktivisten zwischen acht und 74 Jahren vor, wie sie sich für die Dinge einsetzen, die ihnen am Herzen liegen – vom Tier- und Umweltschutz über Seelsorge für suizidgefährdete Jugendliche bis hin zu Benefizveranstaltungen für Flüchtlingsprojekte.

Jeder kann sich sozial engagieren, ganz egal, ob vor der eigenen Haustür oder im großen Stil mit weltweiten Auswirkungen – das ist die gemeinsame Botschaft, die alle dreißig Berichte vermitteln. Ansonsten jedoch könnten die einzelnen Erfahrungen, die die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen beschreiben, unterschiedlicher nicht sein, und so gelingt es dem Buch, ein buntes Panorama der Möglichkeiten zu zeichnen, die sich jedem bieten, der nicht länger nur reden, sondern aktiv etwas bewegen will:

Da ist zum Beispiel Monja, die als Fünfzehnjährige mit zwei Freundinnen das Tierschutzprojekt Animalia ins Leben gerufen hat. Felix war erst neun, als aus einem Referat zum Thema Klimaschutz bei ihm der Wunsch entstand, aktiv zu werden – das ist sechs Jahre her, und heute hat er mit seiner Organisation Plant-for-the-Planet weltweit mehr als 12,6 Milliarden Bäume weltweit gepflanzt. Andere, wie Amadeus, helfen Menschen in Not: Mit Ärzte ohne Grenzen geht er jedes Jahr für einige Zeit in ein Krisengebiet, um medizinische Nothilfe zu leisten. Mit einem Freiwilligen Ökologischen Jahr oder einem diakonischen Dienst im Ausland überbrücken zum Beispiel Anne und Clemens die Zeit zwischen Abitur und Studium. Und Dieter freut sich, dass er nun als Rentner noch mehr Zeit hat, um sich bei Amnesty International aktiv einzubringen. 

In den einzelnen Kapiteln wechseln sich stets eigene Erfahrungsberichte mit strukturierten Interviews ab; ein Kurzporträt der Aktivisten sowie Web-Adressen, die den Leser dazu anregen, sich selbst im Internet weiter zu informieren, runden jedes Kapitel ab. Somit ist das Buch nicht nur echtes Lesevergnügen, sondern ein bunter, breit gefächerter Einblick in die überwältigende Vielfalt an Optionen, sich sozial zu engagieren, der Lust macht, selbst aktiv zu werden oder sich zumindest mit einigen der angesprochenen Themen eingehender zu beschäftigen. 


*Erschienen bei Beltz & Gelberg*

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Autorin / Autor: fabienne - Stand: 2. April 2013