Kälte
Autor: Michael Northrop
Um an Jasons Gokart zu basteln, bleiben Scotty und Pete länger in der Schule. Den einsetzenden Schnee halten die drei Freunde für nicht weiter ungewöhnlich, schließlich ist es Winter, da schneit es im Norden der USA schon mal etwas mehr. Aber als es immer stärker und stundenlang ununterbrochen schneit, ahnen sie, dass es ein Fehler war, nicht gleich nach Hause gefahren zu sein. Gemeinsam mit einigen anderen Schülerinnen und Schülern warten Scotty, Jason und Pete darauf abgeholt zu werden, was aber aufgrund des meterhohen Schnees unmöglich wird. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, dass es bald nicht mehr nur darum geht, sich warmzuhalten, sondern zu überleben…
Schon im ersten Kapitel bringt der Autor geschickt Andeutungen ein, die auf die folgende Katastrophe abzielen. So hat man von Beginn an ein mulmiges Gefühl und möchten den drei Jungs am liebsten zurufen, dass sie schnell nach Hause fahren sollen. Aber das Schicksal nimmt seinen Lauf, wobei man als Leser hilflos zusehen muss. Hilflos fühlen sich auch die sieben Jugendlichen, die völlig allein in der abgelegen High School darauf warten, dass es aufhört zu schneien und dass Hilfe kommt. Dieses Gefühl kann man, genau wie die Empfindungen von Angst, Neid, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, während des Lesens sehr gut mitfühlen, sodass einem die Geschichte wirklich nahe geht und man überlegt: Was würde ich tun?
Erzählt wird die Geschichte von Scotty, einem begabten Basketballspieler. Er ist der Sportler unter den sieben Jugendlichen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Unter ihnen befindet sich auch ein recht brutaler Junge und ein etwas absonderlicher. Diese Rollen werden jedoch aufgebrochen, denn die Jugendlichen lernen sich besser kennen und erfahren, warum jemand ist, wie er ist, oder welche anderen Seiten ein Mitschüler hat.
Dadurch wird die Geschichte einerseits interessant, weil man erfährt, was die Jungen und Mädchen bewegt und wie unterschiedlich sie mit der Situation umgehen. Andererseits ist sie spannend, da immer neue unerwartete, aber realistische Probleme auftreten. Die Sprache, die dabei verwendet wird, ist zwar sehr authentisch, doch da die Geschichte von Scotty, einem 16 Jahre alten Jungen, erzählt wird, teilweise etwas unappetitlich.
„Kälte“ hat es geschafft mir trotz der Sommerhitze der vergangenen Wochen einen kalten Schauder über den Rücken zu jagen, denn die Situation der sieben Jugendlichen wird sehr eindringlich und mitreißend erzählt, sodass die Geschichte mich fesselte und ich kaum aufhören konnte (und wollte) zu lesen!
*Erschienen im Loewe Verlag *
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Autorin / Autor: leseratte89 - Stand: 03. September 2012