Kalt wie Schnee, hart wie Eisen
Autorin: Jenny-Mai Nuyen
„Kalt wie Schnee, hart wie Eisen” spielt in einem Großreich namens „Ivenhall”, welches von Menschen, Elfen und Zwergen bevölkert wird. Mittendrin: die verstoßene Königstochter, die im fern liegenden verbogenen Mondtempel als Novizin aufwächst. Als ihr grausamer Vater Sagamenon stirbt, schafft sie es durch ein dunkles Abkommen mit einer allmächtigen Hexe, den Rebellenführer Heganon auszutricksen und die gesamte Macht an sich zu reißen. Doch zu einem hohen Preis: ihrem Herz!
Gleich zu Beginn ist mir das wunderschöne Cover von Jenny Mai Nuyen ins Auge gesprungen. Auch das Stichwortverzeichnis auf Seite 7 war besonders hilfreich und im Laufe der Geschichte ein treuer Begleiter, welches ich sehr gerne verwendet habe, um dauerhaft den Überblick zu behalten.
In diesem Buch gibt es zwei Protagonisten, sprich es wird von zwei Fronten erzählt, was der Geschichte ein tieferen Sinn gibt. Zu einem baut man ein Verständnis für beide Parteien auf, zum anderen werden dem Leser bestimmte Beweggründe der Charaktere näher gebracht, welches das ganze Geschehen um einiges spannender macht.
Vor allem die Spannungsmomente und der Schmerz von einem der beiden Protagonisten hat die Story aufregender gemacht. Wie nach und nach Geheimnisse gelüftet wurden oder die Crashmomente, wo man sich mit den Charakteren gemeinsam verliert.
Gerade Laurien hat es mir besonders angetan, ihre Gefühlslage hat mich als Leserin mitleiden lassen und man konnte ihre Handlungen besonders gut nachvollziehen. Allerdings konnte ich mit Kanemô nicht warm werden. An sich finde ich das Konzept, eine herzlose Protagonistin zu begleiten, die brutale und eiskalte Entscheidungen treffen muss, aufregend. Jedoch gab es hin und wieder Momente, in denen Kanemô nicht wirklich das herzlose Bild wiedergegeben hat und sich auf emotionale Ebenen herabgelassen hat. Auch dieses plötzliche Interesse an Perakin, konnte ich nicht ganz nachvollziehen, da es bei mir viel zu überstürzt ankam.
Aber insgesamt finde ich, dass es Jenny Nuyen gelungen ist, ein erfrischendes und spannendes Lesefeeling zu kreieren. Passend dazu sind auch die detaillierten Beschreibungen, welche mich von einem zum anderen Ort gefesselt haben. Der Spannungsbogen blieb immer konstant, weshalb mich auch der einfache, anschauliche aber doch prägende Schreibstill mitreißen konnte: Man wird zügig durch die Geschehnisse geleitet, sodass sich das Buch gut lesen lässt.
Weiterer Pluspunkt sind definitiv die Magischen Wesen, die das Setting schön fantasievoll, gefährlich und düster gestaltet haben. Jeder der gerne Fantasygeschichten liest und eine große Bandbreite von magischen Wesen liebt, wird von diesem Buch nicht enttäuscht. Allerdings sollte man beachten, dass die Love-Story eher im Hintergrund verläuft.
*Erschienen bei cbt*
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Autorin / Autor: melanie.ehnes - Stand: 15. September 2021