Barbie als Karrierekiller?

Studie: Mädchen haben eingeschränkte Berufsvorstellungen nach Spiel mit Barbies

Bild: LizzyNet

Versaut Barbie den Werdegang von Mädchen, weil sie ihnen schon in der Kindheit die (beruflichen) Träume nimmt? Zumindest ansatzweise vermuten das Forscherinnen amerikanischer Universitäten, die gemeinsam eines der ersten Experimente zur Wirkung von Modepüppchen auf die Karrierevorstellungen von Mädchen gemacht haben. "Mit Barbies zu spielen hat einen Effekt auf die Vorstellungen von Mädchen über ihren Platz in der Welt", ist Aurora M. Sherman  von der Oregon State University überzeugt. Es kreiere eine Grenze in der Vorstellung davon, was möglich ist für die Zukunft. Dieser Effekt sei zwar nicht massiv, aber statistisch mess- und nachweisbar.

Anders als in anderen Studien wollten die WissenschaftlerInnen das Spielverhalten nicht in der freien "Natur" beobachten, sondern einzelne Aspekte davon genauer im Labor unter die Lupe nehmen. Sie wollten herausfinden, welche Art von Puppen welche Auswirkungen auf die Selbsteinschätzung von Mädchen hat. So überprüften sie mit 4-7 Jahre alten Mädchen, wie sich das Spielen mit bestimmten Puppen auswirkt. Die Mädchen konnten entweder mit Barbies spielen - mal ausgestattet mit High Heels und schickem Kleid, mal als Ärztin mit Kittel und Stethoskop - oder aber mit einer Puppe (Mrs. Potato Head), die fast nur aus einem überdimensionierten Kopf besteht und dementsprechend keinen so stark sexulisierten Körper hat wie die Barbie.

Die Mädchen wurden nach intensivem Spiel mit den Puppen befragt, welche von 10 möglichen Berufen sie sich später zutrauen würden und auch, ob Jungen diese Jobs machen könnten. Dabei zeigte sich, dass Mädchen, die mit Barbies gespielt hatten - ganz gleich ob Mode-Barbie oder Arzt-Barbie - glaubten, weniger Berufe ausüben zu können. Den Jungs hingegen schrieben sie mehr Möglichkeiten zu. Die Mädchen aber, die mit Mrs. Potato Head gespielt hatten trauten sich nahezu gleich viele Berufe zu wie den Jungs.

Ob nun die Moral von der Geschichte ist, dass Mädchen besser mit Kartoffelkopf-Puppen spielen sollten, sei mal dahin gestellt. Die Forscherinnen verweisen zudem darauf, dass das Spielen mit bestimmten Spielzeug grundsätzlich sicher nicht einen so starken Einfluss hat, dass dadurch die Karrierechancen wirklich verändert werden. Wohl aber könnten einseitige Spielzeuge die Vorstellungen von Kindern von ihrer eigenen Zukunft einengen. Auch sei es möglich, dass manche Mädchen sensibler für die Botschaften von Spielzeugen wie Barbiepuppen seien. Eltern sollten darum für Vielfalt im Kinderzimmer sorgen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 6. März 2014