KlassensprecherIn - ein Amt fürs ganze Herz
Anna ist 16 Jahre alt und besucht die zehnte Klasse einer Realschule. Sie ist Klassensprecherin und erzählt, was sie unter diesem "Job" versteht.
So wie es verschiedene Charaktere gibt, gibt es auch verschiedene Arten von Klassensprechern. Es gibt die engagierten, die ihr ganzes Herz in Angelegenheiten der Klasse legen. Für Wünsche kämpfen und nicht selten für die Gemeinschaft gerade stehen. Ihnen geht es nicht um eine Bescheinigung für das Bewerbungszeugnis. Ihnen geht es um Gerechtigkeit. Für dieses Amt ist Selbstbewusstsein von großer Wichtigkeit. Nicht selten ist man überfordert, zwischen arbeiten und Freunden noch weitere Pflichten eines Klassensprechers zu vertreten. Einfach ist es nie.
In den unteren Klassen werden meist die beliebtesten Schüler zum Klassensprecher gewählt, in den höheren geht es um sehr viel mehr. Kann jemand unsere Meinung vertreten, offen sein und mit den Lehrern Klartext sprechen? Meistens ist das eine schwere Angelegenheit. Denn die eigene Meinung zählt nicht, die Klasse bestimmt. Manche Lehrer sehen einen nicht als Gleichberechtigten an, obwohl es eigentlich ihre Pflicht ist, auf junge Menschen zu hören, genauso wie auf Erwachsene. Selbst fällt einem das auch schwer, aber man will angehört werden. Egal welches Alter, jedes Wort ist ebenso wichtig wie das Eigene.
Natürlich gibt es auch schöne Momente im Leben eines Klassensprechers. Und zwar die, in der man den Willen der Klasse durchsetzten konnte. In denen ein Klassenkamerad einem etwas ans Herz legt. Genau dann hat man Vertrauen gewonnen. Das ist auch der einzige Lohn: Vertrauen, Freude und Teambereitschaft.
Aber für alle Engagierten lohnt sich dieser Aufwand. Denn man kann etwas verändern. Aktionen planen, den Lebensraum Schule gestalten und für alle Schüler der Schule Veränderungen bewirken. Manchmal steckt man auch in Planungen, wenn man längst nicht mehr die Schule besucht. Das muss es aber auch wert sein, weiter für etwas zu kämpfen, ohne selbst davon zu profitieren. Klassensprecher sein ist schwer, aber man kann Dinge ungemein verbessern und sich engagieren. Das ist immer wichtig und meistens gut für die eigene Person und seine Mitmenschen!
Autorin / Autor: Anna - Stand: 20. November 2012;