Kris - Immer wenn ich das hier hör
Nach missglückter Tenniskarriere und Revolverheld nun ein Soloalbum
Kris? Genau der Kris von Revolverheld, der eigentlich Gitarrist und Songwriter ist, überrascht mit einem eigenen Album. Seit Wochen wird der Song „Diese Tage“ im Radio gespielt und so wurde ich auf das Album „Immer Wenn Ich das Hier Hör“ aufmerksam. Ganz klar, als Revolverheld-Fan wollte ich es unbedingt hören. Hier kommt also mein Eindruck von einem sehr sympathischen Künstler.
Das Album enthält 13 deutschsprachige Lieder, die von verschiedenen Themen erzählen und unterschiedliche Stimmungen vermitteln. So macht unteranderem der erste Song „Yeah“ große Lust einfach los zu tanzen und besticht durch seine Beats.
„DieseTage“ ist für mich mit Abstand der beste Song, weil mich der Text sehr anspricht und ein echter Ohrwurm ist. Außerdem passt er super zum Sommer und hat bestimmt die Chance zu den Sommerhits des Jahres zu gehören. Der gleichnamige Song wie der Titel des Albums ist einfühlsam und Kris singt über die Sehnsucht nach einer Frau während er unterwegs ist und über die Probleme, die sein Job mit sich bringt.
Außerdem gefällt mir das Lied „Soundtrack“ sehr gut, harmonisch und einfach lebensnah.
Auch „So laut“ kommt mit solider Melodie daher und ist super zum nebenbei hören. Kris versucht sich wandelbar zu zeigen und auch gerne cool, aber leider kommt es zum Beispiel in dem Lied „Meine Wohnung ist ein Klub“ unpassend daher. Kris scheint von seinem Typ einfach kein mega cooler Checker oder Aufreißer zu sein und es wirkt daher aufgesetzt, unecht und dazu nervig. „Was ich nicht hab“ dagegen ist wieder ruhiger und ist rhythmisch sehr ansprechend.
Für mich enthält das Album gute und nicht so gute Lieder, es ist trotzdem solide und nett anzuhören.
Ein Vergleich mit Revolverheld kommt unweigerlich auf. Also mir persönlich gefällt die Stimme von Johannes mehr und einige Lieder der erfolgreichen Band haben mich mehr überzeugt, aber wenn ich dann an das Solo Album von Johannes denke, dann weiß ich, dass Kris mindestens genauso viel drauf hat. Johannes ist toll, keine Frage, aber sein Album hat mich absolut nicht überzeugt und so lass ich mich überraschend von dem bisher eher unscheinbaren Kris verzaubern.
Das schlichte, weiße Cover mit einem Bild von einem halben Kris mit Kopfhörern gefällt mir sehr gut, da ich Kris genauso sehe. Ein normaler Typ ohne aufgesetzte Coolness oder irgendeinem Schnickschnack, nur er und seine Liebe zur Musik.
Insgesamt finde ich, dass „Immer Wenn Ich das Hier Hör“ ein leichtes, angenehmes Album zum zwischendurch hören ist und Kris wirklich gute Arbeit geleistet hat bei seinem ersten Soloprojekt.
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Autorin / Autor: dclady - Stand: 16. Juli 2012