Lambert

Album: Sweet Apocalypse

CD-Cover Lambert

Der unter dem Namen Lambert bekannte Berliner (geboren 1982/´83) Pianist, Komponist und Produzent stammt ursprünglich aus Hamburg. So wie Crow seine Pandamaske hat, so trägt er bei seinen Konzerten und in der Öffentlichkeit eine sardinische Stiermaske (ähnelt einer Antilopenmaske/-hörnern, nur dass sie nicht gewunden ist, sondern eher schlank, lang und geradlinig verlaufende Hörner hat), die auch zu seinem Erkennungs-Markenzeichen geworden ist.
2014 erlangte er mit seinem Album, das auch sein Pseudonym als Titel trägt, den musikalischen Durchbruch. Seit 2014 hat er vier Alben produziert und veröffentlicht, darunter das "Sweet Apocalypse". Auch auf dem Traumzeit-Festival in Duisburg konnte man ihn samt Maske live erleben. Daneben hat er auch Filmmusik geschrieben (2015 - Hedi Schneider steckt fest).

Lambert lässt auf seinem diesjährigen Album mit 12 Tracks den Zuhörer klangfarblich in ein Bild von Hieronymus Bosch eintauchen (das war ein im Mittelalter lebender Maler, der bunte und dennoch düstere, den Leuten damals Angst einflößende Bilder gemalt hat, die allesamt fantastische Wesen aus der Hölle und der Unterwelt darstellten), begleitet von ausladend wagnerisch anmutenden Klängen, denen ihre Schwere und Ernsthaftigkeit etwas durch dahingesprenkelte leichte Töne genommen werden, die wie Dryaden (Waldgeister) oder Najaden (Nymphen, die in Quellen und Bächen leben) leichtfüßig durchs musikalische Bildarrangement hüpfen. Ein melancholisch, oftmals sehr düsteres Bild einer scheinbar schwerelosen Landschaft ohne feste Kontur vermittelt diese CD, sodass sie sich perfekt für einen (Kino-)Film des film noire (einen norwegischen Krimi, ein Drama etc.) eignen würde. - Das ist der Charakter, den diese Musik vermittelt. Nichts also für depressive Seelen! ;-)

Mystisch und von Fabelwesen durchflutet, so mutet die Musik an und lässt ureigenste Ängste und Träume musikalisch Gestalt annehmen. Eine buchstäblich fabelhaft anmutende Musik mit apokalyptisch-mystischen Klängen, die jede Zauberin als Untermalung ihrer Zaubersprüche gerne zu Zeiten Merlins ihr Eigen genannt hätte. Ganz niedlich ist das Cover des Albums, auf dem man in orange-gelbfarbenem watteähnlichen oder gasförmig wirkenden Höhlenwänden einen Mann mitsamt kleinem Kind von hinten zum Ausgang ins Licht spazieren gehen sieht, beide eine Maske mit langen, dünnen Hörnern tragend.

Fazit: Für Mädels, die auf solcherlei Klänge abfahren, ist diese CD prima geeignet, sich in eine entsprechende Stimmung zu bringen und den Hauch des Nicht-Fassbaren und Unheimlichen zu spüren. Wäre entsprechend auch was als musikalische Untermalung für Seancen oder so.

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Autorin / Autor: Roswita Jakopcevic - Stand: 2. Januar 2018