Landkarte für Verliebte und andere Verirrte

Autorin: Johanna Lindbäck
Übersetzerin: Susanne Dahmann

Julia und Isak, Isak und Julia. Herzflattern pur.
So sollte es sich doch anfühlen? Oder nicht?

Julia und Isak „feiern“ bald ihr Zweiwöchiges, doch bei Julia hat der Liebeszauber noch nicht so richtig begonnen. Deswegen hofft sie auf Besserung ihres Verliebtheitszustandes, als sie über die Sommerferien zusammen mit ihrem Vater und ihrer Mutter in ihr Ferienhaus in den schwedischen Schärengarten zieht. Dieses Mal nicht, wie sonst immer, zusammen mit ihrer besten Freundin Karin. Denn diese sonnt sich gerade gemeinsam mit der ach so tollen Astrid an irgendeinem Luxushaus mit Meerblick von Astrids Familie in Mallorca. Karin steht nämlich schon lange auf Isak und seit sie erfahren hat, dass Julia und Isak zusammen sind, reden die beiden nicht mehr miteinander …
Doch dann zieht Rasmus in das Ferienhaus nebenan ein. Rasmus, der wundervoll zeichnen kann und genau wie Julia unheimlich gerne liest. Rasmus, der sich in Julia verliebt hat.
Und obwohl er von Isak erfährt, gibt Rasmus nicht auf und zeichnet ihr eine Karte der Orte, an denen sie über die Sommerferien gemeinsame Erinnerungen sammeln konnten...
Welcher Junge Julias Herz dann letztendlich erobern kann – lest selbst.

*Meine Bewertung:*
Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. „Landkarte für Verliebte und andere Verirrte“ ist eine schöne, aber auch etwas komplizierte Liebesgeschichte, die ohne Kitsch erzählt wird. Denn auch die Protagonisten haben Probleme, die bestimmt viele Leser_innen selbst gut kennen. Das Gefühlschaos von Julia, Isak und Rasmus, ihre Unsicherheit und Ungewissheit werden so authentisch beschrieben, dass man sich gut mit ihnen identifizieren und sich in ihre Situation hineinversetzen kann.

Alle Charaktere waren mir total sympathisch und haben auf mich sehr real gewirkt. Manchmal hat mich allerdings Julia und ihre ewige Unentschiedenheit zwischen den beiden Jungs ziemlich genervt.  Denn sie wusste eigentlich, was sie möchte, konnte sich das nur nicht eingestehen. Dadurch ist sie mit den beiden Jungs oft etwas gemein umgegangen, hat mit ihnen gespielt oder sie zeitweise sogar im Stich gelassen. Rasmus aber auch Isak fand ich beide sehr nett, ich mochte jeden auf seine Weise: Den eher schüchternen, zurückhaltenden aber zugleich auch interessanten Rasmus und den zwar auf den ersten Blick typischen, lässigen und „süßen“ Isak, der aber eigentlich auch unsicher und liebevoll ist.
Die Sprache war für mich zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie irgendwie ein merkwürdiger Mix aus Jugendsprache und literarischer Ausdrucksweise ist. Das erschwert an manchen Stellen das Verständnis, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

*Fazit:*
Alles in allem ist „Landkarte für Verliebte und andere Verirrte“ eine schön leicht erzählte Geschichte über die erste Liebe und das Gefühlschaos dahinter, sehr realistisch und ohne viel Schnörkel erzählt. Ich empfehle das Buch Jungs und Mädchen im Alter von 14-15 Jahren, die gerade vielleicht selbst nicht wissen, „wo oben und unten ist“ oder sich nach einer sommerlichen, authentischen Geschichte sehnen, die man auch gut zwischendurch lesen kann. 4/5 Punkten


*Erschienen bei Urachhaus*

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Autorin / Autor: Annika - Stand: 18. Mai 2020