Layers
Autorin: Ursula Poznanski
Dorian ist von zu Hause abgehauen und schlägt sich so mehr schlecht als recht durchs Leben. Nach einer Auseinandersetzung mit einem anderen Obdachlosen wird dieser plötzlich tot aufgefunden und Dorian kann sich an nichts erinnern. Ist er etwa ein Mörder? Doch dann bekommt Dorian unerwartete Hilfe und es wartet ein Leben auf ihn, das fast zu schön ist um wahr zu sein. Er bekommt ein Dach über dem Kopf, Essen, Bildung, lernt ein tolles Mädchen kennen und muss für all das nur ein paar einfache Aufgaben erledigen. Aber es kommt, wie es kommen muss, denn - na klar - es ist zu schön um wahr zu sein. Als Dorian die Übergabe eines geheimnisvollen Päckchens vermasselt und den Inhalt lieber selbst behält, kommen Dinge ins Rollen, die sich rasch sehr unschön und dramatisch für ihn entwickeln. Er ist im Besitz einer mächtigen Technologie und in großer Gefahr. Warum, wieso, weshalb, das soll hier aber nicht verraten werden.
Tatsächlich konnte ich kaum fassen, das Glück zu haben, den neuem Roman von einer meiner Lieblingsautorinnen zu ergattern, auf das ich sowieso schon supergespannt war. Und natürlich habe ich es verschlungen, in zwei Tagen war es ausgelesen. Ich muss aber leider sagen, dass ich mir mehr davon versprochen hatte. Ja, es ist spannend. Natürlich kann man es nicht aus der Hand legen. Klar haut man sich für dieses Buch die Nacht um die Ohren. Und - wie es typisch ist für Ursula Poznanski - gibt es immer wieder ein paar überraschende Wendungen, die man dann trotz der ein oder anderen Ahnung wirklich nicht vorhergesehen hat.
Aber es ist meiner Meinung nach trotzdem nicht das beste Buch von Ursula Poznanski. Nicht so suchterzeugend wie Erebos, nicht so vielschichtig wie die Eleria-Trilogie und auch nicht so originell wie „Fünf“. Es ist irgendwie ein bisschen oberflächlich und wirkt wie ein technologisches Update von Erebos. Auch weil der Konflikt ein ganz ähnlicher ist: wie weit darf man gehen, um Gutes zu tun?
Die zugrundliegende Idee, die "Layers" auch den Titel gegeben hat, ist natürlich gut und mehr als realistisch. Die Figuren aber bleiben flach und man versteht ihre Motive und Verhaltensweisen nicht so wirklich (oder sie kommen einem einfach zu unwahrscheinlich vor). Wenn Liebe zwischen den Figuren aufkommt, fühlt man als Leser nichts. Ich fand die Story darum insgesamt eher unglaubwürdig, was dem Sogcharakter natürlich trotzdem keinen Abbruch tut.
*Fazit*
Insgesamt definitiv ein spannendes und unterhaltsames Buch, das bestimmt auch ein cooler Film wäre (!!!) und inhaltlich bestens in unsere voll digitalisierte Zeit passt. Perfekt für ein verregnetes Wochenende, weil man es in einem Zug auslesen kann. Trotzdem aber nicht das beste Buch dieser Autorin. Wer sie noch nicht kennt, sollte lieber erst mal Erebos lesen als Layers.
*Erschienen im Loewe-Verlag*
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Autorin / Autor: luthien - Stand: 17. August 2015