Lernen, schlummern, lernen

Inhalte verankern sich besonders gut durch Schlaf zwischen zwei Lerneinheiten

Schlaft ihr manchmal über euren Büchern ein? Gar nicht so eine blöde Idee, denn ein kleines Zwischennickerchen hilft beim Lernen und auch beim langfristigen Behalten der gelernten Inhalte. Das zumindest legt eine aktuelle psychologische Studie der Université de Lyon nahe. Es ist schon länger bekannt, dass Schlafen gelernte Inhalte festigt, darum gilt schon lange die Devise: erst lernen, dann schlafen. Die aktuelle Studie zeigt aber, dass ein Schläfchen zwischen zwei Lerneinheiten besonders effektiv ist.

In der kleinen Studie mit 40 Teilnehmer_innen mussten Swahili-Vokabeln in zwei Lerneinheiten pauken. Die eine Gruppe absolvierte die erste Einheit am Morgen und die zweite am Abend (Wach-Gruppe), die zweite Gruppe startete am Abend und lernte am nächsten Morgen weiter. Während in der ersten Sitzung noch alle Teilnehmer etwa gleich gut im Behalten der Vokabeln waren, schnitt in der zweite Lerneinheit die Schlafgruppe deutlich besser ab. Sie konnten sich die Vokabeln nach einer erholsamen Nachtruhe schneller wieder aneignen und konnten sich sowohl nach einer Woche, als auch nach 6 Monaten besser wieder erinnern.

Die Forscher_innen konnten den Effekt recht eindeutig auf den Zwischenschlaf zurückführen, da die beiden Gruppen bei anderen Parametern wie dem Langzeitgedächtnis oder der grundsätzlichen Schlafqualität keine nennenswerten Unterschiede aufwiesen.

Wenn ihr euch also Lernstoff nachhaltig eintrichtern wollt, dann versucht, zwischen den Lerneinheiten ausreichend Schlaf einzubauen. Ob ein Mittagsschläfchen über den Büchern allerdings den selben positiven Effekt wie der Nachtschlaf in dieser Studie hat, lässt sich hieraus leider nicht schließen. Auch wird diese Studie vermutlich nicht als Ausrede taugen, wenn ihr mitten in der Schulstunde ein Nickerchen haltet.

Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 30. August 2016