Lieber Papa, bist du jetzt verrückt? - Mein Vater, seine Depression und ich
Autorin: Katja Hauck
Bei dem Thema Depressionen ehrlich zu sein, erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion, und wenn man dann auch noch mit seinem eigenen Kind darüber reden will, auch viel Mut.
Und diesen Mut hat Uwe Hauck in dem Buch, das seine Tochter dann veröffentlicht. Die beiden, Tochter und Vater, schreiben sich Briefe, um nach dem Selbstmordversuch zu verstehen, was passiert ist und wie es soweit gekommen ist. Katja Hauck will verstehen, wie es ihrem Vater in dieser schweren Zeit geht, und ihr Vater versucht heraus zu finden, wie sehr er mit seinem Verhalten der Familie und vor allem seiner Tochter geschadet hat. Dieser Briefwechsel der beiden wird mit der Anzahl der Briefe immer tiefgründiger und direkter.
*Meine Meinung*
Ein Buch über Depressionen einer anderen Form, so offen, dass es einen selber trifft, und so aufklärend, dass man denkt, man hat nun endlich verstanden, was die Menschen mit den Depressionen belastet. Es geht endlich einmal auch darum, wie sich Kinder fühlen, wie die Umwelt die Depressionen des anderen wahrnimmt, diese Sicht wird von Katja Hauck fantastisch dargestellt. Ein neuer Blickwinkel führt den Leser zwischen den Welten der Betroffenen und den Angehörigen hin und her und lässt die eine oder andere Erkenntnis zu.
Wer jetzt auf eine „Geschichte“ in diesem Buch hofft wie in einem Liebesroman, der wird scher enttäuscht, aber das ist auch nicht die Intention des Buches, das Verstehen des Anderen, dies ist das Ziel. Und dieses wird durch eine leicht verständliche Formulierung sowie durch den ernsten Unterton des Buches gut dargestellt.
Ich kann jedem das Buch nur wärmstens empfehlen, wenn man bereit ist, sich in die beiden Menschen hinein zu versetzen und dadurch die Krankheit Depression aus mehreren Blickwinkeln verstehen lernen möchte.
*Erschienen bei one*
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Autorin / Autor: Janina - Stand: 25. Juni 2019