Lost Place

Handfeste Wissenschaft oder eine unheimliche Verschwörungstheorie?

Während des Kalten Krieges begann das U.S. Militär mit einer Funktechnologie zu experimentieren, die nachgewiesener Weise einen Einfluss auf das menschliche Gehirn hat.
Als sich Daniel, Elli, Thomas und Jessi zu einer Geocache-Schatzsuche treffen, geschehen auf einem verlassenen Campingplatz plötzlich seltsame Dinge. Als auch noch ein mysteriöser Mann im Strahlenanzug auftaucht, bekommen sie es mit der Angst: Will er ihnen nur helfen oder ist es ein gefährlicher Psychopath? Als die Nacht hereinbricht, ist aus dem geplanten Abenteuertrip längst ein Nerven aufreibender Kampf um Leben und Tod geworden...

Wahre Begebenheiten

Besonders interessant ist die Tatsache, dass die Idee zum Film auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Militärstationen im Pfälzer Wald existieren bis heute und die „HAARP“ Projekte während des Kalten Krieges gab es wirklich. Den Produzenten war es wichtig, mit ihrem Film darauf aufmerksam zu machen, dass bis heute noch 50.000 amerikanische Soldaten in der Pfalz stationiert sind und noch immer Geheimexperimente dort stattfinden.

Wahre Geschichte?

Obwohl die Erklärungen, die in dem Film gegeben werden, durchaus plausibel erscheinen, bleibt die Frage offen, ob es sich hier nur um eine Verschwörungstheorie handelt oder ob an der Geschichte etwas Wahres dran ist. Dass dieser Punkt offen gelassen wird, finde ich einerseits gut, andererseits aber auch ein wenig beunruhigend. Am Ende des Films kommt ein Team in Strahlenanzügen, um die Geschehnisse auf dem Campingplatz und der Strahlenstation aufzuräumen. Die Leichen verschwinden, Beweise werden vernichtet und auch die Radioaktivität wird wieder "eingeschaltet". Als die Polizei mit den Jugendlichen dort eintrifft, halten die die ganze Sache für erfunden und einen Streich.

Offene Fragen

Viele Geschehnisse des Films bleiben leider unbeantwortet. Zum Beispiel, woher auf einmal die Tierchen in der finalen Szene an der Strahlenschaltstelle kommen, die innerhalb Daniels Körper kriechen und ihn eigentlich töten müssten. Dennoch steht er urplötzlich wieder kerngesund auf und hilft Elli dabei die Strahlen "abzustellen". Unklar bleibt auch, weshalb Jessie verschwindet und erst so spät wieder auftaucht. Ebenso wie Elli, die innerhalb der Strahlenstation aufwacht und nicht weiß, wie sie dorthin gelangt ist.

Fazit

Ein etwas verstörender, aber sehr spannender Film, der zum Nachdenken anregt. Meiner Meinung nach hätte man ihn mit besseren Schauspielern besetzen und durch ein paar Szenen mit mehr Erklärungen erweitern können. Wenn man sich die Zeit nimmt und die Geschehnisse und die Story hinterfragt, könnte durchaus mehr Wahrheit in diesem Film stecken, als man anfangs annimmt. Weshalb der Film ab 12 freigegeben ist und nicht erst ab 16 kann ich nicht nachvollziehen. Der Plot ist recht schwer zu verstehen und man benötigt ein gewisses wissenschaftliches Hintergrundwissen, um bestimmte Abläufe nachzuvollziehen. Auf mich wirkt der Film beunruhigend, da nicht ganz klar ist, wie viel Wahrheit in der ganzen Story steckt. Auch sind einige Szenen meiner Meinung nach nicht für Jugendliche geeignet und wirken sehr verstörend.

Darsteller: Francois Goeske, Josefine Preuß, Jytte-Merle Böhrnsen
Regie: Thorsten Klein
Dauer: 97 Minuten
Genre: Mystery - Thriller
FSK: ab 12 Jahren

*DVD Veröffentlichung:* 28. März 2014

Autorin / Autor: Sabrina Wirth - Stand: März 2014