LOVE, SIMON
Regisseur: Greg Berlanti
Produzenten: Wyck Godfrey und Elizabeth Berger
Drehbuch: Isaac Aptaker und Elizabeth Berger
Basierend auf der Buchvorlage von Becky Albertalli
Cast: Nick Robinson, Katherine Langford, Alexandra Shipp, Jorge Lendeborg, Miles Heizer, Keiynan Lonsdale, Logan Miller, Jennifer Garner, Josh Duhamel, Tony Hale
*Kinostart: 28. Juni 2018*
Simon ist ein normaler 17-Jähriger aus einer amerikanischen Vorstadt. Seine Eltern sind zwar etwas peinlich, aber locker. Auch die High School ist zusammen mit seinen Freunden Nick, Leah und Abby gar nicht so übel. Seit Simon von vier Jahren immer wieder denselben Traum über Daniel Radcliffe hatte, weiß er, dass er schwul ist – aber darüber hat er bisher weder mit seinen Eltern, noch mit seinen Freunden gesprochen. Eigentlich nervt es, dass alle davon ausgehen, dass Simon auf Mädchen steht. Doch für ein Outing ist er noch nicht bereit.
Eines Tages stellt sich heraus, dass Simon mit seiner Situation gar nicht so alleine ist, wie er denkt. Unter dem Spitznamen „Blue“ veröffentlicht ein Junge von seiner Schule online einen kurzen Text, der Simon aus der Seele spricht. Zwischen den beiden entsteht eine anonyme E-Mail-Freundschaft, in der sie zum ersten Mal offen über ihre Gefühle sprechen können. Doch dann gelangt Mitschüler Martin an den E-Mail-Verlauf. Er erpresst Simon damit, die Texte zu veröffentlichen, wenn er ihn nicht mit Abby verkuppelt. Dadurch gerät Simon mehr und mehr in Bedrängnis.
„Love, Simon“ ist die Verfilmung des Romans „Nur Drei Worte“ von Becky Albertalli. Der Film nutzt mit einem großen Footballturnier, einer ausufernden Halloween-Party und der üblichen Platz-Such-Szene in der Schul-Mensa Elemente eines klassischen High-School-Films. Dabei wird aber mit typischen Klischees und Tabus gebrochen, die längst keine mehr sein sollten. Während sich niemand für Footballer oder Cheerleader interessiert, haben wir es mit vielschichtigen und diversen Charakteren zu tun, die nicht in gut und böse aufzuteilen sind. Vor allem der Umgang mit Homosexualität in einer vermeintlich toleranten Gesellschaft wird in verschiedenen Charakteren und Situationen gespiegelt, was den Humor, aber auch die Message des Films ausmacht.
Verpackt in eine Romantic Comedy wird uns so vor Augen geführt, warum ein Coming Out für einen Teenager auch heute noch eine Hürde sein kann, selbst wenn das Umfeld auf den ersten Blick nicht homophob zu sein scheint.
*Fazit:* Wer Action oder Spannung erwartet, ist hier falsch. Stattdessen bietet der Film lustige, romantische und emotionale Momente. Für einen High School Film ist es (leider) besonders, dass die Liebesgeschichte zwischen zwei Jungen zentral ist. Im Laufe der Geschichte ist es immer leichter, Simons Situation nachzuvollziehen. Das macht „Love, Simon“ neben dem Unterhaltungswert zu einem wichtigen Film, der dazu anregt, nachzudenken, was Toleranz und Akzeptanz wirklich ausmacht.
Lies auch die Buchbesprechung
Autorin / Autor: Amelie Wiese - Stand: 18. Juni 2018