Micah und Zach waren ein Paar. Zumindest inoffiziell. Doch jetzt ist Zach tot. Ermordet. Schüler werden befragt, wie sie zu Zach standen. Auch Micah. Doch diese macht es wie immer – sie lügt. Das Mädchen behauptet, Zach nicht gut gekannt zu haben. Als man sie dann des Mordes verdächtigt, bleibt sie immer noch bei ihrem Entschluss. Und sie hat auch einen Grund – warum sollte sie zugeben, dass sie und Zach zusammen waren, wenn doch offiziell Sarah mit dem Jungen zusammen war? Niemand würde ihr mehr Glauben schenken – doch das tat sowieso keiner. Das lag daran, dass Micah immer schon gelogen hatte. Und es immer wieder tat und tun würde. Warum das so war? Sie wusste es nicht. Das war einfach Teil ihrer Persönlichkeit. Doch ihre Familie hatte ein Geheimnis, das es galt, versteckt zu halten. Wenn es um dieses Thema ging, log jeder. Warum war Micah so schnell? Selbst Zach konnte nicht mit ihr mithalten. Warum interessierte sich Micah für nichts und niemanden? Warum war sie so abwesend? Warum log sie? Warum war Micah anders? Fast alle diese Fragen wurden beantwortet, kannte man das Geheimnis. Doch dieses kannte nun mal niemand, und so verstand keiner das Mädchen. Diese versucht verzweifelt, Zachs wahren Mörder zu finden und wird auch fündig: Ein kleiner Junge von der Straße, der dasselbe Geheimnis verbirgt wie Micah. Allerdings weiß er nichts davon. Noch nicht. Micah weiß nicht, was sie mit ihm machen soll. Soll er dafür büßen, was er getan hat? Oder war es einfach eine Tat, der sich der Junge nicht bewusst war?

*Meine Meinung:*
‚Lügnerin!‘ ist ein wirklich extrem gut geschriebenes Buch. Micah ist eine Lügnerin, doch in dem Buch versucht sie, die ganze Geschichte ohne Lügen zu erzählen. Erfolgreich – denkt man sich anfangs. Doch im Laufe des Lesens werden wieder Lügen aufgedeckt – und alles wird anders. Man denkt mehr mit, kann das sein, was Micah erzählt, oder lügt sie schon wieder? Man wird als Leser misstrauisch, das Buch spricht einen an. Das ist es, was mir so an ‚Lügnerin!‘ gefallen hat. Es ist nicht einfach so ein Buch, das man liest und dann wieder weglegt, nein, es fesselt einen bis zum Schluss, und auch danach denkt man noch darüber nach, ob jetzt alles stimmt, oder ob doch auch noch mehr Lügen versteckt waren. Das Buch gibt einem Stoff zum Nachdenken. Und obwohl das Buch an den Leser gerichtet ist, ihn anspricht, kann man sich sehr gut in Micah hineinversetzen, wie sie sich fühlt. Und doch kommt man nicht auf die Idee, dass so viel, was sie erzählt, gelogen sein könnte. Justine Larbalestiers Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, was das Buch noch einmal verbessert. Alles in allem ist das Buch extrem lesenswert und ich kann es nur weiterempfehlen!

*Erschienen bei: cbt *