Madison Violet - Year of the horse

Das Album klingt von Anfang bis Ende erfrischend leicht und dynamisch, ohne dabei textlich an Tiefgang einzubüßen.

CD-Cover

2014, als die CD "Year Of The Horse" von Madison Violet mit zehn neuen Songs heraus kam, war nach dem Chinesischen Kalender das Jahr des Pferdes. Traditionell gibt es in China zu jedem Jahr, das endet, auch eine Art Märchen, das einen philosophischen Kern beinhaltet, 2014 war dieser: Dass man in Harmonie mit der Natur leben sollte und was sie einem bringt - Gutes wie Schlechtes. Genau hier knüpft das Album an, und in den intelligenten, einfühlsamen Textender Sängerinnen Brenley Maceachern (mit einer rauen Stimme, die an Melissa Etheridge erinnert) und Lisa Macisaac (mit einer samtig-warmen Stimme, die an Alannah Miles erinnert), kann man Situationen finden, in denen wir alle uns mehr oder weniger schon mal befunden haben - mal auf der schlechten, mal auf der guten Seite des Lebens. So finden sich tiefsinnige Textpassagen wie "You´re only lonely if you wonna be."

Die Schachfigur des Springers ist somit eine Art Verbindung zwischen dem intelligenten Textinhalt und dem Titel der CD sowie Hinweis auf ihre taoistisch-philosophischen Gedanken und die Tatsache, dass der Springer beim Schach mit seinem Rösselsprung auf dem Spielfeld überall hinkommen kann, gleichsam ihrer unbeschwert leichten, dynamischen, klanglich bunten und damit offenen Musik, die sich durch rhythmische Vielseitigkeit und einer Mischung aus Indie-Pop, Akustik-Pop, Folk und Rock sowie Flower-Power-Musik auszeichnet. Hört man ihre Songs, denkt man augenblicklich (z. B. bei "Ohio") an Simon & Garfunkel ("Mrs. Robinson") und dank der kunstvollen, unbeschwert-schnellen Violinen-Einlagen an die Corrs.

Das Duo, das sich anfänglich in einem Künstlertreff in Toronto begegnete und zu den besten Singer/Songwritern Kanadas gehört, arbeitete zunächst in der Band Zoebliss zusammen, bis sich diese 1999 auflöste und das Paar unter dem Bandnamen Madviolet, später dann als Madison Violet weiter Songtexte schrieb und auftrat. Seit ihrer EP "Mad Violet" (2002) haben sie zusammen sieben Alben herausgebracht, außerdem seit 2004 drei Singles.
In Kanada veröffentlichten sie drei Alben im Eigenverlag, bis sie mit ihrem vierten Album "No Fool for Trying" einen Vertrag bei nTrue North Records erhielten. In Deutschland stehen sie bei Lake/India Records unter Vertrag. 2015 werden sie im Rahmen ihrer Mega-Tour auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tour gehen. Kein anderes Künsterl-Duo ist weltweit so produktiv: 200 Konzerte per Anno durch Kanada, Europa und Australien lassen ihnen kaum Freizeit. Und die nutzten sie dann, um neue Songs aufzunehmen! Demnächst wird man ihnen außerdem auch auf den Dancefloors angesagter internationaler Clubs begegnen, denn in Kürze wird es ein Remix des Titelstücks der EP geben, die von Star-DJ Glenn Morrison produziert und kreiert wurde. Nur mit Informationen über ihr Privatleben und das von Madison Violet halten die beiden Hübschen ziemlich hinterm Berg.

Das mehrfach preisgekrönte Duo kann Auszeichnungen (bislang insgesamt sieben!) wie den kanadischen "Juno Award", den "Canadian Folk Award" als"Best Vocal Group" als auch den ersten Preis beim "John Lennon Songwriting Contest" im Bereich "Folk" vorweisen. Mittlerweile wird es von der kandadischen Pandymonium Management gemanagt. Diese hat wohl beschlossen, den beiden ein neues Outfit zu verpassen, um sie so noch besser zu vermarkten, und so sieht man sie nun demnächst sexy-Hexi-mäßig stylisch-modern gekleidet und geschminkt auf der Bühne stehen. Doch nicht allein ihr Outfit vom unscheinbaren, ungeschminkten Folk-60er Jahre-Look hin zu Lederkluft und fescher Frisur hat sich geändert: Die beiden haben ihre Band auch aufgestockt: Neben Adrian Lawryshyn (Bass, Gesang), sorgt der "Neue" Jeff Luciani ("Leihgabe" der Rock-Band The Dears) mit Schlagzeug und Percussion für neuen Schwung und ein breiteres Klangspektrum. Daneben gibt es neue stilistische Ideen, die nicht zuletzt auch und vor allem der Mitwirkung von niemand Geringerem als Tino (Agostino) Zolfo, DEM italienischen Produzenten und Songschreiber schlechthin, der schon mit Justin Timberlake, Christina Aguilera, Destiiny´s Child und Jay-Z auf der Bühne stand und bekannt dafür ist, dass er aus eben der von Madison Violets genutzten Musikstilen dynamische und originelle Musik kreiert, in der man bisweilen Melodie-Passagen von Garfunkel u. a. heraushören kann, zu verdanken sind. "Operator" ist ein Ohrwurm und "These Ships" ein Grower, der einen gleich zu Beginn hinsichtlich Lautstärke und Musik aus den Socken haut, damit gleich zu Beginn keine Zweifel aufkommen, dass diese CD anders ist als alle ihre bisherigen.

Musikalisch können die beiden mittels der eingesetzten Violine, der akustischen-, elektrischen und Tenor-Gitarre, dem Banjo, Bass, dem Omnichord, dem Schlagzeug und Percussion in die Vollen gehen. Mit ihren Stimmen, die einen wunderbaren Kontrapunkt zueinander bilden (männlich-rau und weiblich-samtig weich), setzen sie noch einen interessanten Hör-Catcher obenauf. Und mit ihrer Bühnenpräsenz und ihrem Charme entwaffnen sie noch die letzten Zweifler - sollte es da welche geben. Das Album klingt von Anfang bis Ende erfrischend leicht und dynamisch, ohne dabei textlich an Tiefgang einzubüßen. Am Ende des Albums hört man eine männliche Stimme sagen: "Done!" - Ich sage: "Well done, girls!" Ich freue mich schon auf das Jahr des Schafes (2015). Mal sehen, wie sie da eine Verbindung herstellen wollen! ;-)

*Info von: promotion werft*

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Autorin / Autor: Roswita - Stand: 26. Januar 2015