Marienbilder
Autor: Tamara Bach
In dem Jugendbuch „Marienbilder“ von Tamara Bach geht es um Mareike, deren Mutter die Familie eines Tages aus heiterem Himmel verlässt. Nach und nach probiert Mareike die Geschichte zu rekonstruieren, warum die Mutter weg gegangen ist…
Das Besondere an diesem Roman ist, dass er in fünf Teile gegliedert ist. Jeder Teil befasst sich mit einer möglichen Wahrheit, warum die Mutter weggegangen ist und wie Mareike darauf reagiert. Es gibt also fünf verschiedene Ansätze, die Geschichten enden zu lassen. Das ist eine große Stärke und Neuheit, gleichzeitig aber auch der Nachteil, weil das Ende darüber, ob Mareikes Mutter wiederkommt, offen bleibt und so die Geschichte irgendwie keinen Abschluss findet.
Auch der Schreibstil hebt sich von anderen Romanen ab: Die Sätze fließen ineinander über und gehen oft mehrere Zeilen lang, es ist nicht immer klar, von welcher Person die Rede ist, und alles ist sehr schwammig gehalten. Manchmal muss man Sätze zweimal lesen, um sie zu verstehen. Insgesamt ist die Sprache sehr rauschhaft und hat etwas von einem Traum oder Fieberwahn.
Insgesamt hat mir das Buch nicht gefallen, weil ich gerne einen Abschluss der Geschichte gehabt hätte und nicht fünf verschiedene Möglichkeiten.
Der Schreibstil dagegen hat mir gut gefallen, da er sehr kunstvoll und nicht nur alltagstauglich war. Weiterempfehlen kann ich das Buch an Leserinnen, die ein Buch wegen seiner Sprache und Gestaltung und weniger wegen seiner Handlung lesen. Für alle anderen wird das offene Ende sonst unbefriedigend sein.
*Erschienen bei Carlsen*
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Autorin / Autor: hanami - Stand: 23. April 2014