Mein Freund Pax
Autorin: Sara Pennypacker
llustriert von: Jon Klassen
Fünf Jahre zuvor – kurz nach dem Unfalltod seiner eigenen Mutter – hat der inzwischen zwölfjährige Peter einem verwaisten Fuchswelpen das Leben gerettet. Seither sind die beiden beste Freunde geworden und unzertrennlich. Dann aber kommt der Krieg: Wir schreiben das Jahr 1940, als Peters Vater sich zum Militär meldet und darauf besteht, seinen Sohn zum Großvater aufs Land zu schicken. Ohne den Fuchs, der auf den Namen Pax hört. Schweren Herzens lässt sich Peter dazu nötigen, Pax auf dem Weg zu seinem dreihundert Kilometer entfernten neuen Übergangszuhause in einem Waldstück auszusetzen; er bereut die Entscheidung jedoch sofort, und als er am Abend vom mürrischen, gefühlskalten Großvater auch noch erfährt, dass sein eigener Vater selbst einst ein geliebtes Haustier besessen hat, von dem er sich nie hätte trennen wollen, überkommen ihn Reue und Wut.
Während Peter sich mitten in der Nacht heimlich aufmacht, um zu Fuß zu der Stelle zurück zu wandern, an der er Pax im Stich gelassen hat, wartet sein Fuchs zunächst treu auf ihn. Pax versteht, dass es der Vater und nicht Peter gewesen ist, der für ihre Trennung verantwortlich ist, und so ist er entschlossen, auszuharren. Doch nicht nur stört er damit andere Füchse, in deren Revier er sich befindet; ein alter Fuchs sagt ihm auch, dass die Straße, an der Pax wartet, inzwischen gesperrt ist, und das der Krieg näher rückt. So bricht auch Pax auf, gemeinsam mit dem alten Fuchs Gray: Sie planen, am Zuhause des Jungen auf Peter zu warten.
Für beide wird die Reise nicht einfach: Pax, der stets von Menschen versorgt worden ist und nie gelernt hat, für sich selbst zu jagen und mit Artgenossen zu kommunizieren, lernt und leidet ebenso wie Peter, der sich bereits in der ersten Nacht seiner Reise den Fuß bricht, jedoch bei der Einsiedlerin Vola im Wald Unterschlupf und Hilfe findet – und im Gegenzug auch ihr hilft. Das Ziel, einander wiederzusehen, treibt Peter und Pax unermüdlich an, und ihre Odyssee ist viel mehr als ein Kinderbuch: unendlich traurig, unendlich schön, unheimlich einfühlsam und bemerkenswert authentisch. Sara Pennypacker erzählt die Geschichte abwechselnd aus Peters und Pax’ Perspektive und schürft über die äußere Handlung hinaus auch psychologisch tief. Der Krieg in all seiner Grausamkeit, aber auch die Kraft von Liebe und Freundschaft sind zwischen den Seiten beinahe greifbar, die Sprache in Kombination mit den atmosphärischen Bildern beinahe poetisch, und auch, wenn man das Buch am Ende weglegt, wird es einen noch lange nicht loslassen. Eine mehr als empfehlenswerte Lektüre!
Mein Freund Pax von Sara Pennypacker, mit Illustrationen von Jon Klassen und Deutsch von Birgitt Kollmann, ist bei Sauerländer erschienen.
*Erschienen bei Sauerländer*
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Autorin / Autor: fabienne - Stand: 20. März 2017