Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest
Autorin: Dagmar Hoßfeld
Ob in Pixi- oder Erstlesebüchern und bis hinein in der Pubertät – mit der Buchfigur Conni kann man groß werden, denn für nahezu jede Altersstufe gibt es Bände, in denen Conni als Hauptfigur auftritt und mit ihren Freundinnen kleinere und größere Abenteuer des Heranwachsens erlebt. Mit "Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest" legt Dagmar Hoßfeld nun den ersten Band einer neuen Conni-Reihe vor, die Conni beim Erwachsenwerden begleitet, um auch älteren Leserinnen weiterhin die Möglichkeit zu geben, ihrer Lieblingsromanfigur treu zu bleiben.
Der Band schließt inhaltlich an die bisher erschienen Folgen der Serie an, kann jedoch durchaus individuell und auch als Ersteinstieg in Connis Welt gelesen werden: Die Hauptfigur ist mittlweile fünfzehn Jahre alt und erzählt nun erstmals aus der Ich-Perspektive, wodurch der Leser noch unmittelbarer an Gefühlen und Gedanken teilhaben kann.
Der fünfzehnte Geburtstag, da ist sich Conni sicher, muss etwas ganz besonderes sein: Mit vierzehn ist man irgendwie noch ein Kind, mit fünfzehn aber schon fast erwachsen. Allerdings muss sie zugeben, dass sie sich zunächst gar nicht so sonderlich anders fühlt als zuvor. Trotzdem: In ihrem neuen Lebensjahr will sie einige neue Wege beschreiten.
Das fängt schon bei ihrer Geburtstagsfeier an: Kein Kindergeburtstag soll es werden, sondern eine richtige Grillparty. Ihr Freund Philipp und ihre Freundinnen helfen bei der Vorbereitung, und eigentlich wird der Abend auch richtig schön, doch Annas Freund Lukas behauptet trotzdem, die Party sei kindisch gewesen, da es keinen Alkohol zu trinken gab und außerdem Connis Eltern zu Hause waren und vermutlich hinter der geschlossenen Terrassentür die Ohren spitzten.
Überhaupt scheinen sich die Meinungen darüber, wie selbstständig und erwachsen man mit fünfzehn schon sein muss, gewaltig zu unterscheiden – Connis Kumpel Paul meint, sich unbedingt ein Tattoo stechen lassen zu müssen und fälscht dafür sogar die Unterschrift seiner Eltern, ihre ehemals beste Freundin Anna wird von ihrem Freund bedrängt, endlich mit ihm zu schlafen, und auch sonst gibt es mit einem Mal jede Menge Trubel in Connis Leben. Ihre Clique lebt sich immer mehr auseinander, die große Party, die bei Philipp stattfindet, als er sturmfreie Bude hat, wird bei Facebook eingestellt und läuft völlig aus dem Ruder, und Connis Noten in der Schule sind auch nicht unbedingt berauschend. Sicherheit und Geborgenheit gibt ihr ihr Freund Philipp, den Conni über alles liebt. Dann jedoch muss sie herausfinden, dass sich Philipp für ein Auslandsjahr in den USA beworben hat...
Der lockere, gut zugängliche Erzählton und die kurzweilige Handlung machen das Buch zur angenehmen Freizeitlektüre, und Conni ist als Figur so liebenswert wie eh und je. Inhaltlich ist die Geschichte, die sie erzählt, durchaus realistisch und lebensnah, so dass eine Identifikation mit der Hauptfigur leichtfällt. Einzig störend ist mitunter der moralisierende Unterton, der sich immer wieder in den Text schleicht: Wenn es um das erste Mal, Verhütung, ungesunde Beziehungen oder auch Themen wie soziale Netzwerke und das Verhältnis von Kindern zu ihren Eltern geht, hat man zuweilen doch stark das Gefühl, dass Dagmar Hoßfeld ein wenig in aufklärerischer Mission und mit erhobenem Zeigefinder schreibt ... Insgesamt aber überwiegt der gute Eindruck, und für Conni-Fans und alle, die es werden wollen, lohnt sich die Lektüre.
*Erschienen im Carlsen Verlag*
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Autorin / Autor: fabienne - Stand: 11. März 2013