Méto - Die Insel
Autorin: Yves Grevet
Gelesen von: Rainer Strecker
Laufzeit ca. 235 Minuten, 3 CDs
MÉTO ein Buch über das ich schon viel gehört habe und von welchem ich mir unbedingt selbst ein Urteil bilden wollte. So habe ich mich ganz besonders gefreut diese Rezension anzugehen.
Die Insel ist der zweite Teil der Trilogie der französischen Erfolgsserie von Yves Grevet.
Der Autor wurde 1961 in Paris geboren. In einem Pariser Vorort arbeitete er auch als Lehrer, bis er sich entschloss Schriftsteller zu werden. Eine sehr gute Entscheidung, wenn man den Erfolg seiner Triologie in Frankreich betrachtet.
Zum Einstieg: Im ersten Teil wird erzählt, wie in einem Haus auf einer Insel, wie es scheint völlig abgeschnitten von der Außenwelt 64 Jungen gehalten werden. Es gilt eine ganz klare Hierarchie, welcher die Jungen fast abgestumpft folgen. Sie haben keine Erinnerungen mehr an ihr vorheriges Leben und leben in ständiger Angst zu groß zu werden und aus dem Haus ausgeschlossen und ins Ungewisse gestoßen zu werden. Méto, einer der Ältesten, organisiert mit seinen Freunden einen Ausbruch.
In einem Flash back des schwer verletzten Métos beginnt hier die Handlung des zweiten Teils.
Die Flucht ist, wenn auch ganz anders als erwartet, irgendwie gelungen. Er hat viele Mitstreiter verloren und auch die „abgeschnittenen Ohren“, welche eine Rebellengruppe auf der Insel sind, gegen das Haus, mussten viele Verluste wegstecken. So werden die Flüchtlinge nicht gerade sehr freudig begrüßt, aber auch sonst müssen sie erfahren, dass ihre Flucht vor wahllosen, martialischen Strafen und Regeln in ein scheinbar genauso unbarmherzigen Umfeld erfolgte. So sieht Méto die Insel nur als Zwischenstufe zur Welt hinter dem Horizont, die Méto und die Anderen Jungen vergessen haben. Aber wird es ihnen gelingen?
Méto ist im Buch der einzige Charakter, den man zu kennen scheint und der einzige Charakter, dem man vertrauen kann. So wird über die ich Perspektive eine emotionale Verbundenheit mit dem Hauptcharakter aufgebaut. Man fühlt sich als Teil der Geschichte, was sie noch packender werden lässt. Außerdem scheinen in Méto die einzigen positiven Eigenschaften, die auf der Insel zu finden sind, vereint. Er ist loyal, zählt auf seine Freunde, ist schlau und ehrlich. Auf dem Cover sieht man ihn in einem Inch- Anzug (ein sehr brutales Kampfspiel), welcher ihn etwas albern erscheinen lässt, jedoch auch ein eindeutigen Zeichen seiner Kämpfernatur ist.
Sonst ist der Sprachstil sehr reduziert (es sind sehr kurze Sätze, die aneinander gereiht wirken) und emotionslos. Insgesamt ist die Stimmung des Buches düster und aggressiv, dieser Aggressivität wird jedoch nicht entgegengetreten, sondern sie wird machtlos hingenommen.
Der Sprecher, Rainer Strecker erzählt die Geschichte sehr angenehm und abwechslungsreich. Man kann ihm sehr gut zuhören. Einziger Minuspunkt wäre, dass dadurch, dass der Sprecher selber schon älter ist, manchmal die Stimmen der jugendlichen Charaktere unpassend erscheinen.
Abschließend finde ich ist „die Insel“ ein sehr gute Fortsetzung des ersten Bandes, da häufig der zweite Teil einer Trilogie nicht so vielversprechend ist, wurde ich hier angenehm überrascht. Auch die Einschätzung als bloßes Kinderbuch kann ich nicht bestätigen, da ich denke, jede Altersgruppe kann das Buch fesseln, da hinter der Handlung noch so viel mehr interpretiert und gesehen werden kann. Das offene Ende des Teils macht es sehr spannend. Auch werden viele Fragen gestellt, einige aus dem ersten Teil beantwortet, man fiebert schon regelrecht dem dritten Band der Reihe entgegen.
Insgesamt fand ich die Geschichte fesselnd und vielschichtig. Ich kann das Hörbuch also nur empfehlen es ist eine spannende Geschichte, von der man trotz der emotionslosen Sprache nicht kaltgelassen wird.
*Erschienen bei: Der Audio Verlag*
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Autorin / Autor: carry - Stand: 29. Oktober 2012