Mit dir leuchtet der Ozean
Autorin: Lea Coplin
Penny hat gerade ihr Psychologie-Studium abgebrochen und ist auf dem Weg nach Fuerteventura, um dort für eine Weile in einem All-inclusive-Club als Animateurin zu arbeiten. Allerdings musste sie ihre beste Freundin Nathalie in München zurücklassen, was deutlich schlimmer ist als es klingt, da diese ganze Idee eigentlich nicht auf Pennys Mist gewachsen ist, sondern auf dem von Nathalie – und die sitzt jetzt mit einem gebrochenen Bein zuhause und kann nur am Handy mitverfolgen, welche Liebesabenteuer Penny erleben wird. Denn Liebesabenteuer wird es unter der Sonne Spaniens geben, da ist sich Nathalie ganz sicher. Und kaum ist Penny angekommen, hat sie auch schon etwas zu berichten: Unter den Animateuren sind nicht nur neue und strahlende Gesichter, sondern auch ein junger Mann, den Penny aus ihrer Schulzeit kennt: Milo. Er war nur für kurze Zeit in Pennys Parallelklasse und hat die Schule dann aus unbekannten Gründen verlassen – doch Gerüchte gab es mehr als genug. Es wäre allerdings falsch zu behaupten, Penny und Milo wären sich damals nicht näher gekommen, schließlich weiß man vorher nie, mit wem man bei „7 Minuten im Himmel“ tatsächlich das Vergnügen hat. Eigentlich hätte Penny gegen einen kleinen Urlaubsflirt mit Milo nichts einzuwenden, wäre da nicht die schöne Helena: Hilfsbereit, beliebt, Pennys Patin und Zimmernachbarin – und Milo’s Freundin.
*Meine Meinung*
Wie der Plot bereits durchblicken lässt hat Lea Coplin mit „Mit dir leuchtet der Ozean“ das Genre nicht gerade neu erfunden, sondern der Young Adult-Welt einen weiteren Liebesroman geschenkt, in dem sich zwei junge Menschen vom ersten Moment anschmachten, hin und her gerissen sind, sich unwiderstehlich finden und am Ende natürlich nicht widerstehen können. Eine zerrüttete Familie bei Penny und eine „dunkle“ Vergangenheit bei Milo können der Geschichte leider nur einen Hauch von Tiefe verleihen, den man glatt übersehen könnte, da er sich gegen Ende der Geschichte in pures Wohlgefallen auflöst. Die Geschichte ist von der ersten Begegnung zwischen Milo und Penny unglaublich vorhersehbar, der Schreibstil teilweise recht plump, die handelnden Charaktere leider häufig eindimensional. Ein weiterer Hauptcharakter, der das Geschehen maßgeblich beeinflusst oder eine dritte Erzählperspektive hätten hier sicher einen deutlichen Mehrwert liefern können.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass „Mit dir leuchtet der Ozean“ viele Leser begeistern wird – besonders weil hier in meiner Wahrnehmung gar nichts leuchtet, um sich von der Vielzahl an ausdrucksstarken und emotionalen Werken in diesem Genre abzugrenzen. Denn dies ist möglich, hier nur eben nicht gelungen.
*Erschienen bei dtv Junior*
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Autorin / Autor: Lacrima - Stand: 4. August 2021