Mittelmeersplitter
Autorin: Theresa Sperling
Levian ist jähzornig, sieht niemandem in die Augen und spricht kaum mit anderen. Es stört ihn nicht, in seiner neuen Klasse der Außenseiter zu sein – ganz im Gegenteil – es wirkt, als würde es ihm sogar ganz gut passen, dass niemand den Kontakt zu ihm sucht. Auf Annika wirkt Levian mit seiner verschlossenen Art unnahbar und absolut faszinierend. Sie versucht, ihn anzusprechen und herauszufinden, warum er so introvertiert ist, doch bekommt keine Antwort.
Schließlich kommen sich die beiden doch näher und haben so etwas wie eine Beziehung, doch sie sprechen kaum miteinander, sitzen meist nur am Steg eines Sees herum und blicken fasziniert auf das Wasser. Außerdem wird Levian sofort sehr zornig, wenn Annika ihm Fragen über seine Familie stellt und darüber, was damals mit seiner Mutter passiert ist.
Verträgt ihre Beziehung diese Geheimnisse und Lügen? Und ist es nicht letztendlich Annika, die Levian etwas verheimlicht, da sie ihm nicht vollkommen vertraut?
Mittelmeersplitter wurde von Theresa Sperling verfasst. Seit 2015 steht die Autorin auch als Slam-Poetin auf der Bühne - und das merkt man, wenn man den Roman liest. Die Sprache ist sehr flüssig und schön und als Titel für die einzelnen Kapitel verwendet Sperling Neologismen (z.B. Seestegschweigen, Wolkenkratzerherzwut,…)
Die Charaktere sind sehr authentisch, da der Leser nicht zu 100% mit ihnen sympathisiert, sondern sie ihre Ecken und Kanten haben und sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Oft kommen Stellen vor, an denen über „“perfekte Beziehungen“ philosophiert wird, was ich auch sehr interessant fand.
Mittelmeersplitter habe ich in einem Rutsch durchgelesen, da ich Levian und Annika ins Herz schloss und mit ihnen mitfühlen konnte. Der Roman ließ mich laut lachen und meine Augen feucht werden – eine sehr gelungene Mischung aus Drama und Humor - ganz wie das Leben selbst.
*Erschienen bei Lektora*
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Autorin / Autor: klexxx - Stand: 14. Oktober 2016