Mittelstufe Plus
Auf 47 Schulen in Bayern haben die Schüler wieder die Möglichkeit ein Jahr länger das Gymnasium zu besuchen
In den vergangenen Jahren ist das Abitur mit G8 immer wieder zum nationalen Diskussionsthema geworden. Abgesehen vom nordischen Bundesland Schleswig-Holstein ist es seit dem Jahre 2013 überall in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, das Gymnasium innerhalb von 8 anstelle von 9 Jahren zu durchlaufen.
Einige Schüler, Eltern und Lehrer wollen sich jedoch mit dem neuen Bildungssystem immer noch nicht richtig anfreunden. Der "gepresste" Lernstoff und der dadurch entstehende Nachmittagsunterricht stellen dabei für viele das größte Problem dar. Folge davon ist nämlich, dass den Schülern kaum noch Zeit für außerschulische Aktivitäten bleibt und viele von den voll gepackten Schultagen überfordert sind. Dies gilt auch vor allem für schwächere Schüler.
In Bayern soll diesem Problem nun entgegen gewirkt werden: Mit Mittelstufe Plus, einem Pilotprojekt, welches nun erstmalig auf 47 Gymnasien getestet werden soll. Dort werden die Schüler der 7. Jahrgangsstufe nun vor die Wahl gestellt, ob sie das Gymnasium lieber in acht oder neun Jahren durchlaufen möchten. Das Projekt soll zwei Jahre getestet werden und im Anschluss daran soll Bilanz gezogen werden.
Einigen Medienberichten zufolge sind die Reaktionen der Schüler und Eltern allerdings jetzt schon überraschend, denn die Nachfrage für G9 ist reichlich höher als erwartet. So entschieden sich am Spessart-Gymnasium in Alzenau beispielsweise 172 von 191 Schülern für das Abitur mit G9 wie einige bayerische Medien berichten.
Viele Schuldirektoren gaben außerdem an, dass es sich sogar als Problem darstelle, noch Schüler für den G8 Jahrgang zusammen zu bekommen.
Ob das Pilotprojekt wie geplant erfolgreich durchgeführt werden kann, bleibt abzuwarten.
Tatsache ist aber, dass die hohe Nachfrage für den G9-Jahrgang ein Zeichen setzt, dass viele Deutsche die Einführung des G8 immer noch kritisieren und das alte Bildungssystem zurück wünschen.
Autorin / Autor: Deniz Klarhorst - Stand: 6. Mai 2015