Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen - Erzählungen über den Ersten Weltkrieg
Herausgeberin: Alexandra Rak
Mit Erzählungen von Kirsten Boie, Paul Maar, Alois Prinz, Gudrun Pausewang, Hermann Schulz u.v.a., mit Fotos, Dokumenten und einer Chronik
Das Buch „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen“ enthält 15 verschiedene Geschichten über Menschen im Ersten Weltkrieg. Manch eine Geschichte handelt von einem Soldaten, der den Krieg hautnah im Schützengraben miterlebt, eine andere Erzählung wiederum handelt von einer Familie, die jeden Tag um ihren Liebsten bangt und dann gibt es wieder ganz andere Szenarien und Situationen, die beschrieben werden.
Mich hat dieses Buch unglaublich berührt. Gerade, dass es nicht aus einer einzigen Geschichte bestand, fand ich gut. Ich bekam einen Einblick in verschiedene Facetten des Krieges, die jedoch alle mit so viel Ehrlichkeit und Gefühl dargestellt wurden, dass ich manchmal wirklich den Tränen nahe war.
Mal liest man eine tragische Liebesgeschichte, mal eine hoffnungsvolle. Dann liest man etwas über die Kraft und Hoffnung einer Familie in diesen schweren Zeiten. Manchmal wird von dem Zusammenhalt der Kameraden, aber auch von dem Verständnis teilweise gegenüber dem Feind erzählt. Ein Großteil der Erzählungen ist erfunden, allerdings gab es einige von den Menschen, über die geschrieben wird, tatsächlich. Ob sie alles genau so erlebt haben? Vielleicht, vielleicht auch nicht. In jedem Fall kann man sich aber sehr gut vorstellen, dass es so gewesen sein könnte und dass zumindest ihre Angst und ihre Hoffnung Wirklichkeit waren.
Etwas besonders Schönes an dem Buch sind die vielen Fotos, die man am Anfang von fast jedem Kapitel findet. Sie verbildlichen jedes Schicksal noch deutlicher, wodurch noch mehr Gefühle geweckt werden.
Außerdem zieht sich über jede Seite hinweg ein „Zeitstrahl“, der den Verlauf des ersten Weltkrieges von Kriegsbeginn bis Kriegsende dokumentiert.
Für mich als Geschichtsbegeisterte war dieses Buch natürlich ein Muss. Aber keine Bange: Auch für Leute, die den Geschichtsunterricht in der Schule eher öde finden, ist es ein wahrer Goldschatz. Denn es schildert die Ereignisse anhand von Menschenschicksalen und nicht anhand von Kampfstrategien oder politischer Sachtexte. „Gefühlsmenschen“ und Geschichtsbegeisterte sollten sich dieses Buch unbedingt zulegen.
*Erschienen bei S. Fischer Verlage*
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Autorin / Autor: dreamer7 - Stand: 5. Mai 2014