Frida wurde von ihrem Freund verlassen und hat totalen Liebeskummer. Sie weiß nicht so recht, was sie machen soll. Sie hat keinen Job, keine Ausbildung und weiß auch nicht, was sie studieren will. Ihre Freundin Anita rät ihr eine Auszeit zu nehmen. Um ihren Ex zu vergessen, soll sie nach Urlaubszielen googeln. Das macht sie dann auch und stößt dabei auf eine gemeinnützige Organisation namens „Crossing Borders“, die Flüchtlinge in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens an der ungarischen Grenze, unterstützt. Frida beschließt sich „Crossing Borders“ anzuschließen und reist Hals über Kopf nach Serbien, Dort angekommen merkt sie sofort, wie dringend Hilfe gebraucht wird. Aber alles läuft anders als geplant. Sie lernt Ali, einen jungen Flüchtling aus Afghanistan kennen, der plant, über die Grenze nach Ungarn zu flüchten. Sie beschließt, gemeinsam mit Ali die Grenze zu überqueren und in Richtung Deutschland zu fahren. Sie lernt auf der Flucht viele andere Menschen kennen, die das gleiche Schicksal erlebt haben wie Ali. Frida erfährt am eigenen Leib, was es heißt, flüchten zu müssen. Ihre Freundschaft und Liebe zu Ali wird auf eine harte Probe gestellt, je näher sie ihrem Ziel kommen.

Die Geschichte beschreibt das Thema der Flüchtlingskrise in der jetzigen Zeit und in der Vergangenheit. Sie ist emotional und hautnah beschrieben. Man erlebt auf der Reise durch Serbien, dass dieses Land sehr unter der Flüchtlingskrise leidet und auch gelitten hat. Geschrieben wurde die Geschichte auf Deutsch, Englisch und tweilweise auch auf Serbisch.
Erzählt wird aus der Sicht von Frida. Frida ist jung und hilfsbereit. Sie will anderen Menschen helfen, aber sie ist auch wein wenig naiv, in ein fremdes Land zu reisen, ohne zu wissen, was ihr bevorsteht und sich auf eine fremde Person einzulassen, deren Sprache sie nicht versteht. Denn Frida verliebt sich Hals über Kopf in Ali.
Ali ist 17 oder 18 Jahre alt und auf der Flucht, er möchte endlich ein besseres Leben führen und seine Familie wiedersehen. Er ist mutig und weiß, was er will. Nur Mitleid möchte er nicht. Er hat so viele schlimme Dinge erlebt und getan auf seiner Flucht. Auf der Flucht lernen Frida und Ali viele neue Freunde kennen, die ihnen helfen. Die meisten stammen aus Syrien, Bosnien, Serbien oder sind Roma. Am meisten haben mir Fatma und ihr Mann Samed gefallen. Beide sind ebenfalls Roma und stammen aus dem Kosovo.

Das Buch habe ich an einem Tag gelesen, weil es mich sehr interessiert hat, wie die Geschichte zu Ende geht. Mir hat das Ende aber nicht so sehr gefallen. Denn man erfährt leider nicht, wie es mit Ali weiter geht und was aus der Freundschaft zwischen Frida und Ali wird. Wird es vielleicht doch noch Liebe? Da es keine Fortsetzung geben wird, werden wir wohl nie erfahren wie die Geschichte ausgeht. Das finde ich sehr schade.

Die einzige Kritik, die ich habe: Mir hat ein Wörterbuch für die ganzen Sprachen gefehlt. Nicht jeder kann gut Englisch lesen und nicht jeder kann Serbisch bzw. Afghanisch verstehen. Da wäre es schon schön gewesen, dass man es trotzdem hätte nachschlagen können. Den das hat mich öfters beim Lesen irritiert. Zu dieser Geschichte gibt es schon den Roman „Rosenwinkel“ der Autorin Luise Rist. Man kann aber beide getrennt lesen.
Diese Geschichte regt zum Nachdenken an. Vor allem für die Menschen, die Vorurteile gegenüber Flüchtlingen haben. Man sollte sich vielleicht erst einmal die genauen Hintergründe anhören, wieso diese Menschen auf der Flucht sind.

*Fazit*
Morgenland - Die Geschichte einer Liebe auf der Flucht von Luise Rist erzählt eine traurige und einfühlsame Geschichte zweier junger Menschen auf der Flucht. Es kommt von allem etwas vor: Liebe, Hass, neue Freundschaften und wie schwer es ist, über mehre Länder zu flüchten. Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen. Denn das Thema Flucht wird uns noch lange begleiten. Denn so lange  diese sinnlosen Kriege geführt werden, bei denen unschuldige Menschen getötet werden, wird sich das nicht ändern.


*Erschienen bei cbt*