Mucksmäuschentot

Autor: Gordon Reece
Übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg

Buchcover

Shelley wird von ihren Mitschülerinnen aufs Übelste gemobbt und drangsaliert. So extrem, dass sie bei einer Attacke fast stirbt. Und wie das dann gemeinserweise so ist, kommen die Mobberinnen ungestraft davon und Shelley verlässt die Schule, um sich zu Hause unterrichten zu lassen. Sie führt ein zurückgezogenes, wenig teenagertypisches Leben mit ihrer Mutter, die ebenfalls mit Problemen zu kämpfen hat: ihr Mann hat sie wegen seiner Sekretärin verlassen. Immer knapp bei Kasse und vom Leben gestraft, vergraben sich die beiden in ihrem kleinen Häuschen wie zwei Mäuse in ihrem Mäuseloch - daher auch der Titel, der im Original "Mice" (Mäuse) heißt.
Eines Tages aber kommt ein schmuddeliger, aber zu allem entschlossener Einbrecher in ihr Haus und die schüchterne Shirley und ihre noch schüchternere Mutter finden sich plötzlich in Lebensgefahr. Dann nimmt das Unheil seinen Lauf.
Man möchte gar nicht so viel vorweg nehmen, auch wenn die Handlung nicht unbedingt so wahnsinnig überraschend ist. Das muss sie aber auch nicht, denn der Roman überzeugt eher durch glaubhafte Charaktere, mal subtile, mal handfeste Spannung und einen lakonischen Ton, der einen oft zum Lachen bringt. Aber auch ernste Töne werden angeschlagen, vor allem die Mobbing-Szenen sind so eindringlich beschrieben, dass es einem wirklich eiskalt den Rücken runterläuft bei all der Bosheit und den Demütigungen, die Shelley ertragen muss.

Alles in allem ein toll geschriebenes und wenig zimperliches Buch, das für Zartbesaitete vieleicht nicht ganz so geeignet ist. Aber das kann man sich bei dem Titel und dem blutbefleckten Cover vielleicht ja schon denken. Mir hat es jedenfalls sehr viel (mörderischen) Spaß gemacht und es ist mit Sicherheit nicht nur (oder vielleicht sogar eher weniger) ein Buch für Jugendliche, sondern eher für junge Erwachsene. Für alle die Psycho-Krimis mit Action und einer Prise Schadenfreude mögen, eine unbedingte Empfehlung!

*Erschienen bei Fischer Verlag*

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Autorin / Autor: luthien - Stand: 9. April 2014