Musik-Frust oder Frust-Musik
Neue Studie: Musik macht depressiv, Bücher nicht
Kennt ihr das, ihr habt schlechte Laune und wollt einfach nur die Musik laut drehen und euren Frust von der Seele tanzen? Doch ist Musik für euch wirklich eine Hilfe, oder macht euch Musik depressiv? Denn nach einer Studie der University of Pittsburgh School of Medicine leiden Jugendliche, die viel Musik hören, häufiger an Depressionen als Gleichaltrige, die mehr Zeit mit Lesen verbringen. Doch keine Panik, die Wissenschaftler sind sich nicht sicher, ob Musik auch wirklich der Auslöser für Depressionen ist.
Die Studie untersuchte die Auswirkungen von verschiedenen Medien auf die emotionale Gesundheit von Jugendlichen. Hierzu wurde eine neue Methode verwendet, die das Verhalten der Jugendlichen wiederholt in Echtzeit misst, um die Auswirkung zwischen Musik und Depression genauer untersuchen.
An der Studie nahmen 106 Jugendliche teil, von denen 46 an depressiven Störungen leiden. 60 Mal riefen die Wissenschaftler die Teilnehmer über 2 Monate hinweg an und fragten nach, welches der sechs Medien sie am Wochenende benutzt haben: Fernseher oder Film, Musik, Videospiele, Magazine oder Zeitschriften oder Bücher.
Die Studie fand heraus, dass diejenigen, die am häufigsten Musik hörten 8,3 Mal depressiver waren, als diejenigen, die kaum Musik hörten. Bei Jugendlichen, die wenig lesen, war eine Depression 10 % wahrscheinlicher, als bei Leseratten. Die anderen Medien hatten laut den Wissenschaftlern kaum Einfluss auf Depressionen.
Allerdings ist nicht klar, ob Musik der Auslöser für Depressionen ist oder einfach ein Mittel, das gegen Depressionen hilft, oder vielleicht sogar beides. Auffallend ist jedoch, dass Jugendliche, die viel lesen, am wenigsten depressiv sind. Da in den USA aber Lesen durch andere Medien immer mehr zurückgedrängt wird, könnte es zukünftig zu mehr depressiven Jugendlichen kommen. Weltweit gelten Depressionen als der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit. Und schon einer von 12 Jugendlichen ist betroffen, da die Krankheit oft bereits in der Pubertät beginnt.
Lasst euch aber dadurch nicht die Lust an der Musik verderben! Ein gutes Stück hilft immer, über Frust und Traurigkeit hinweg zu kommen. Und dazu noch ein tolles Buch - dann kann doch nichts mehr schief gehen;-)
Autorin / Autor: Sabrina Moosmann - Stand: 6. April 2011