Nach dem Schnee
Autorin: Sophie D. Crockett
Willo lebt mit seinem Vater, seiner Stiefmutter und den Geschwistern in einem Haus in den Bergen. Sie verstecken sich vor der Regierung, wollen lieber frei und unabhängig leben. Das Leben ist hart, seitdem es das „normale“ Leben nicht mehr gibt. Jetzt bestimmen Kälte und Schnee den Tagesablauf.
Eines Tages kommt Willo nach Hause und findet es leer vor. Dafür findet er vor dem Haus Reifenspuren. Es scheint, als habe die Regierung seine Familie mitgenommen.
Willo beschließt, sich auf die Suche nach seiner Familie zu machen. Unterwegs begegnet er Mary, die ebenfalls alleine ist und ihren Vater sucht. Gemeinsam gelangen die beiden schließlich in die Stadt, wo Willo viel Neues kennenlernt und schließlich eine unglaubliche Entdeckung macht…
Es fällt mir nicht ganz leicht, dieses Buch zu bewerten. Rein inhaltlich ist es sehr unterhaltsam und kurzweilig, aber mit dem Schreibstil hatte ich teilweise Probleme. Die Sätze sind recht kurz und wirken abgehackt, und der Erzählstil ist betont jugendlich gehalten, was mir beim Lesen leider negativ aufgefallen ist. Es wirkt etwas übertrieben.
Auch gibt es in der Geschichte einige Begebenheiten, die mir nicht logisch erscheinen. So zum Beispiel die Szene, in der Cath Willo hilft, aus der Gefangenschaft der Gang zu entkommen und zu fliehen. Willos wertvoller Mantel liegt als Bündel neben ihm. Als die Flucht geglückt ist, verlangt Cath als Gegenleistung für ihre Hilfe seinen Mantel. Nur aus diesem Grund hat sie ihm ja geholfen. Da frage ich mich, warum hat sie den Mantel nicht einfach genommen, als Willo noch geschlafen hat!? Er lag ja neben ihm; sie hätte nur danach greifen müssen.
Auch erscheint es mir etwas seltsam, dass Willo so viele Gefahren und beschwerliche Wege auf sich nimmt, um seine Familie zu suchen, und dann lässt er in der Stadt so viel Zeit verstreichen ohne einen Versuch zu unternehmen, sich nach seiner Familie umzuschauen!? Das kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Trotzdem habe ich den Roman im Großen und Ganzen gerne gelesen. Man hätte aber meiner Meinung nach noch etwas mehr aus dem Thema herausholen, beziehungsweise es verfeinern können.
*Erschienen bei dtv*
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Autorin / Autor: myrvete - Stand: 13. August 2012