Nichts als Liebe im Universum
Autorin: Cat Jordan
Aus dem Englischen von Ute Mihr
Cat Jordans Roman „Nichts als Liebe im Universum“ (Originaltitel: Eight Days on Planet Earth) erschien im Original 2017 und in Deutschland erst ganz frisch in diesem Jahr, also 2019. Es ist eine Liebesgeschichte, wie sie im Grunde schon oft erzählt wurde: Ein Junge trifft auf ein geheimnisumwobenes Mädchen, das ihn über die Maßen fasziniert und verliebt sich unsterblich. Dennoch schafft es die Autorin mit einiger Originalität, dass einem die Handlung nicht wie ein alter Hut vorkommt.
Protagonist Matty ist siebzehn und sein Leben läuft gerade nicht besonders rund. Eines Morgens wird er wach und sein Vater hat ihn und seine Mutter verlassen. Außerdem ist da noch Emily, die Schwester von Mattys bestem Freund, die ihn nach einer Liebeserklärung an sie zurückgewiesen hat.
Matty hätte also allen Grund, Trübsal zu blasen.
Doch da taucht wie aus dem Nichts ein Mädchen auf dem Feld hinter seinem Haus auf, das sich grundlegend von allen anderen unterscheidet.
Priya sagt, sie käme von einem anderen Planeten und wäre nur hier, um Daten über die Erde zu sammeln, die sie auf ihrem Heimatplaneten präsentieren kann. Danach würde ein Raumschiff sie wieder abholen und auf ihren Planeten zurückbringen. Gedankenlesen kann sie angeblich auch noch.
Matty ist skeptisch, ist doch schließlich sein Vater ebenfalls jemand, der an außerirdisches Leben glaubt, was Matty aber immer als Spinnerei abgetan hat.
Aber Priya ist so anders, dass Matty nicht weiß, was er glauben soll. Doch je mehr Zeit er mit ihr verbringt, umso hoffnungsloser verliebt er sich in sie. Ist sie wirklich, was sie vorgibt zu sein? Oder ist doch alles ganz anders?
„Nichts als Liebe im Universum“ liest sich flüssig und irgendwie auch – leicht.
Die Grundidee ist keine allzu schwere Kost, die Dialoge sind pfiffig und mit Witz geschrieben und das Ende hat mich doch ein wenig überrascht, was ich beim Lesen gar nicht so sehr vermutet hätte. Die Autorin schafft es, dass man die ganze Zeit mit Matty mit rätselt. Ist Priya eine Außerirdische? Ist sie verrückt? Stimmt es, was sie erzählt?
Man platzt vielleicht nicht vor Spannung, aber die Neugier auf den Ausgang der Handlung bleibt durchgängig bestehen.
Darüber hinaus macht es Spaß, Mattys Gedankengängen zu folgen. Er mag zwar ein normaler Siebzehnjähriger mit mehr oder weniger alltäglichen Problemen sein, aber seine Figur ist wirklich sympathisch und angenehm gezeichnet. Generell ist keine der wenigen Figuren, die in der Handlung auftauchen, richtig unsympathisch. Es gibt auch keinen Antagonisten im eigentlichen Sinne – nur die Zeit ist gegen Matty und Priya.
Obwohl sie einander nur acht Tage lang kennenlernen können, ist es schön zu erleben, wie viel sie sich in der kurzen Zeit mitgeben.
Als ich den Roman beendet habe, hatte ich ein Gefühl von Wehmut – aber richtig traurig war ich nicht, und das, obgleich es auch kein wahrhaftiges Happy End gibt. Es gelingt der Autorin, dass man trotz allem etwas Positives daraus zieht und das Leben vielleicht auch ein wenig mit anderen Augen sehen kann. Man fühlt sich irgendwie versöhnt mit der Handlung und damit, wie alles gekommen ist.
Zum Schluss sei also zu sagen – „Nichts als Liebe im Universum“ ist durchaus empfehlenswert, wenn man sich für außergewöhnliche Liebesgeschichten und für das Weltall interessiert – oder wenn man einfach mal ein pfiffiges, angenehm geschriebenes Buch lesen will, das einen zum Schmunzeln und auch durchaus zum Nachdenken anregen kann.
*Erschienen bei dtv*
Deine Meinung zu diesem Buch?
Autorin / Autor: Sarah Hollstein - Stand: 8. April 2019