Untertitel:"Was zur Hölle meint er bloß damit?"
2.Untertitel: "Ich muss das jetzt sofort rausfinden, was er damit meint, das hör ich mir nochmal an"

Nachdenkliche, zum Weiterdenken anregende Texte, eine eigene Stimme und ab und an Worte, die man nicht versteht, aber dann trotzdem weiter darüber nachdenkt...
So könnte man die Wirkung der CD beschreiben, die aufkommt, wenn man den Liedern zuhört.

Nicolas Sturms CD kommt schlicht daher, auf dem Cover ein Bild von ihm mit Gitarre, sein Name, weißer Hintergrund, das war es, dazu ein paar lustige Kommentare wie: "Deutschsprachige Popmusik, die man hören kann, ohne dass sich einem dabei der Wunsch aufdrängt, dem Sänger eine halbgare Kartoffel in den Mund zu stopfen".

Allein über dieses Kommentar muss man lachen und findet den Sänger gleich sympathischer (der Verdacht: ist das etwa beabsichtigt?).

Beim Hören hatte ich jedoch zwiespältige Gefühle, dies muss ich dann doch zugeben, trotz der nachdenklichen Texte hatte ich manchmal das Bedürfnis die CD nicht weiter anzuhören. Dies liegt sicherlich an den gelegentlichen zu romantischen und klischeehaften Einwürfen, die er in seinen Texten hat, bei denen man ihm dann doch eine halbgare Kartoffel in den Mund stecken will.

Der Mix in der Musik ist trotzdem interessant, weil es manchmal fast nach Westernmusik klingt und das zu Texten bei denen man manchmal denkt: Hä?
Was soll das denn?
Doch das ist dann wiederum das Faszinierende an der CD, man muss über diese Songtexte nachdenken und kann interpretieren was man möchte. Ich kann dazu nur sagen, dass ich trotz meinem Wunsch die CD erstmal nicht mehr anzuhören, jetzt doch immer wieder zuhöre.

Einige Strophen ("Deine Welt lässt meine kollidieren", "Wir sitzen doch alle in der selben Falle", "Wir machen aber noch lange nicht schlapp", "Wirf dein Herz über alle Grenzen"), aber auch die Songtitel sprechen für sich:

Prolog
Herzkammer
Ben Hur
Löcher
Schiffbruch
Windmühlen
Idealist
Sauerstoff
Nordpol
Zetermordio
Ikarus
Baustelle

Seine Texte laden wirklich dazu ein, die CD öfter anzuhören, selbst wenn man den Musikstil nicht so mag, was wiederum ein Grund ist, ihn für die Texte zu loben. Denn wenn man von der Musik nicht begeistert ist, aber die Texte so gut findet, dass man doch immer wieder zuhören muss, dann ist das ein sehr gutes Zeichen.

Somit: für Menschen gut geeignet, die sich in Musik richtig reinknien wollen, nachdenken, Songtexte gerne weiterdenken, auseinandernehmen, also in einem Wort: für die Analytikerinnen unter uns:).