Nina Hagen
"Volksbeat" ist Rhythmus fürs Volk
„Volksbeat“ heißt die neue CD von Nina Hagen. Alle Texte sind diesmal wieder deutschsprachig und die Platte wird von ihr als „Rhythmus fürs Volk“ betitelt. Vierzehn Songs umfasst das Album. Neben eigenen Liedern und Texten sind schon beim ersten Track „Bitten der Kinder & An meine Landsleute“ Einflüsse von Bertold Brecht zu hören. Außerdem wurde mit „Ermutigung“ (Track 4) ein Text von Wolf Biermann vertont. Biermann war ihr Mentor und Ziehvater, als dieser aus der DDR ausgebürgert wurde und sie sich dagegen einsetzte rutschte sie ins Abseits und verließ die DDR für einige Zeit.
Nina Hagen heißt eigentlich Catharina Hagen und wurde 1955 in Berlin (damals Ost-Berlin) geboren. Gleich nach dem Abschluss wollte sie zur Schauspielschule, was aber aus DDR-politischen Gründen nicht klappte. So begann sie in Polen eine Gesangskarriere und –Ausbildung. Bekannt wurde sie vor allem 1975 mit dem Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“. Mittlerweile hat sie Kultstatus erreicht und ist in Deutschland als Schauspielerin, Songwriterin und Sängerin sehr bekannt. Seit Jahren setzt sie sich mit ihrer Musik für politische und soziale Missstände ein, so zum Beispiel beim Friedensabkommen am Brandenburger Tor für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland. Außerdem interessiert sie sich für Religion und Spiritualität. Vielleicht klingen daher auch manche Titel wie Sprechgesang mit musikalischer Untermauerung.
Ihre Musik zu beschreiben würde ihr und der CD nie gerecht werden. Diesmal ist wieder viel Religion vertreten, titelgebend ja schon in „Das 5. Gebot“ und „Jesus ist ein Freund von mir“. Diese CD klingt ein bisschen wie ein Vermächtnis, da sie hier Volksbeat nicht unbedingt in Form von Musik und Musikrichtung (denn die ist bekanntlich sehr geschmacksabhängig) vorlegt, sondern Musik für das Volk im Sinne der Texte macht. Zur Beschreibung, Erklärung und Erläuterung soll folgendes Zitat von ihr dienen: „Es ist ein Volksbeat entstanden, mit viel Herzblut und Seelenglut. Er umarmt alles, was sich nach einem starken Miteinander sehnt, nach Liebe, Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Da ist Bertolt Brecht dabei, Wolf Biermann, Bob Dylan, Woody Guthrie, Larry Norman, Solomon Burke, Curtis Mayfield, Sonseed u.a. Das Album ist 70ties-lastig, inspiriert durch die Musik, die mich schon in den 70ern inspiriert hat zum Zusammenhalt, zur Solidarität mit allen anderen Menschen, die auch in Frieden und Freiheit leben wollen und unseren Kindern kein nukleares, genetisch manipuliertes Armageddon hinterlassen wollen.“ Insgesamt ist die CD also nicht für jeden geeignet. Nina Hagen hat Kultstatus und ihre Fans werden sie sich auf jeden Fall zulegen. Ich persönlich mag sie sehr gerne hören und sie wird wohl nicht im CD-Regal verstauben, sondern im Auto rauf und runter laufen.
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Autorin / Autor: likemoon - Stand: 2. Juli 2012