Zu Ende des ersten Teils von "Ophelia Scale" schaffte es der Widerstand, Ophelia zu einem Anschlag auf den König zu drängen, allerdings missglückte dieser und sie wird zum Tode verurteilt - außer sie nimmt das Angebot des Chefs des Geheimdienstes Phoenix an und stellt sich als Spionin bei ihren Freunden bei ReVerse zur Verfügung. Nur so kann sie ihr Leben und das ihres besten Freundes retten. So macht sie sich auf den Weg - voller Selbstzweifel und scheinbar auswegslos.

*Meine Meinung*
Der erste Teil überzeugte mit einer faszinierenden Zukunftsvision, vielschichtigen Charakteren und einem Plot voller überraschender Wendungen und endete mit einem fiesen Cliffhanger. Genau hier knüpft der zweite Teil quasi direkt an und geht auch genauso überzeugend weiter. Bei dieser Bücherreihe passt einfach alles: Setting, Charaktere und Plot.

Ophelia ist eine super starke Protagonistin, die eine sehr nachvollziehbare Wandlung durchmacht. Startete sie im ersten Teil noch als eiserne Verfechterin des Widerstandes, so zweifelt sie immer stärker an dem, was ReVerse predigt und bildet mit dem neuen Wissen, das sie sich im Laufe der Zeit am Hof aneignet, eine ganz neue Perspektive auf die Geschehnisse. Lucien, der zunächst noch sehr nach typischem Bad Boy wirkt, ist genauso vielschichtig und gewinnt den Leser erst mit lustigen Sprüchen und dann mit starken Emotionen und dem Einstehen für das, was er für richtig hält, für sich.

Lena Kiefer hat einen fantastischen Schreibstil, der einen in die Geschichte reinzieht und bis zur letzten Seite nicht loslässt. Dazu kommen die stets überraschenden Wendungen; bei diesem Buch weiß man einfach nie, was als nächstes passiert. Das Thema KI ist ein sehr aktuelles, die OmnI wohl der faszinierendste "Charakter" in dieser Bücherreihe. Dieses Battle Mensch gegen Maschine bleibt spannend...

Sympathische Charaktere, flüssige Erzählweise und spannende Handlung - und natürlich ein Cliffhanger lassen mich voller freudiger Erwartungen auf den dritten Teil entgegenfiebern.

*Erschienen bei cbj*