Die Rettet-den-Planeten-Diät
"Darfs noch ne Scheibe Wurst sein?", war gestern. Forscher_innen empfehlen für unsere Gesundheit und die Rettung unserer Erde: wenig Fleisch, viel Gemüse
Die Erdbevölkerung wächst, die Ressourcen schwinden. Wie sollen die 10 Milliarden Menschen, die unseren Planeten 2050 aller Voraussicht nach bevölkern, bloß satt werden? Es wäre möglich, alle Menschen mit ausreichend Nahrung zu versorgen, ohne dass die Erde dabei zerstört wird, sagt nun ein internationales Team von Forscher_innen. Das allerdings erfordere gewaltige Veränderungen. Hierfür müssten Ernährungsgewohnheiten radikal umgestellt, die Verschwendung gestoppt und die Produktionsbedingungen optimiert werden.
Die Art und Weise, wie sich Menschen in den Industrienationen heute ernährten, brächten den Planeten an seine Grenzen und seien zudem ungesund. Menschen in Nordamerika etwa äßen die 6,5 fache der empfohlenen Menge an rotem Fleisch, während in anderen Ländern nicht einmal die Hälfte der empfohlenen Menge verzehrt werde. Die Forscher_innen fordern kein Verbot oder keinen generellen Verzicht auf Fleisch, aber eine deutliche Reduzierung und vor allem eine gleichmäßigere Verteilung auf die Weltbevölkerung.
Für die Ernährungsumstellung geben die Forscher_innen konkrete Werte an die Hand. Die Gesunder-Planet-Diät, die Umwelt und Gesundheit zugutekommen soll, bezieht 35 % der Kalorien aus Vollkorn und Knollen, bezieht Eiweiß überwiegend aus pflanzlichen Nahrungsmitteln und zu nur sehr geringen Anteilen aus Fleisch. Mit einer Hinwendung zu dieser Diät würde der Fleischkonsum halbiert, während der Konsum von Gemüse, Obst und Nüssen verdoppelt werde.
Nachhaltig und gesund: die Empfehlungen für maximale Tagesrationen
- Rotes Fleisch: 14 Gramm
- Geflügel: 29 Gramm
- Fisch: 28 Gramm pro Tag
- 2 kleine Eier (pro Woche!)
- 300 g Gemüse
- 200 g Obst
- 230 g Mais, Reis, Weizen o.ä.
- 75 g Linsen, Soja o.ä.
- 250 g Milchprodukte
- 50 g Nüsse
- 31 g Zucker
Die EAT-Lancet Commission, die diese Empfehlungen entwickelt hat, setzt sich aus 30 internationalen Wissenschaftler_innen unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen: Klima- und Umweltforschung, Ernährungswissenschaf, Medizin, Politik- und Agrarwissenschaft.
Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 18. Januar 2019