Ethan ist mittlerweile 17 Jahre alt, hat eine ziemlich dicke Schulakte und eine unschöne Vergangenheit. Als Kind wurde er vom Eisernen König entführt und dann von seiner großen Halbschwester Meghan gerettet. Das ist jetzt schon einige Jahre her und Ethan hat Meghan schon ewig nicht mehr gesehen. Doch die Feen sieht er immer noch und sie lassen keine Gelegenheit aus, ihn das spüren zu lassen und sein Leben zur Hölle zu machen. Als er und seine Eltern erneut umziehen und Ethan in die Schule geht, sind Probleme vorprogrammiert. In der Schule hat er direkt das Image des Bad Boys, schließlich ist er doch der Junge, der seine alte Schulbibliothek abgefackelt und seine ehemaligen Mitschüler mit einem Messer bedroht hat. Erzählt man sich jedenfalls.
Ethan bringt nicht nur das Footballteam gegen sich auf, sondern hilft auch noch entgegen all seiner Regeln einer Halb-Pucá und zieht damit noch mehr Aufmerksamkeit auf sich. Die Aufmerksamkeit merkwürdiger, geisterhafter Feen und die von Kenzie, seiner Mitschülerin, die ihn rasend macht und das meistens im negativen Sinne. Ständig mischt sie sich ein und lässt Ethan nicht in Ruhe, so gemein und fies er auch zu ihr ist.
Als die seltsamen Feen Ethan verfolgen, bleibt ihm keine andere Möglichkeit, vor ihnen zu fliehen und zwar ins Nimmernie, die Feenwelt. Leider musste er Kenzie mitnehmen und so machen sich die beiden auf einen langen Weg, quer durch das gesamte Nimmernie.

Mir hat „Plötzlich Prinz“ sehr gut gefallen, weil ich ein riesiger Fan der Plötzlich-Fee-Reihe bin. Ehrlich gesagt finde ich „Plötzlich Prinz“ sogar besser als die Bücher, die sich um Meghan, Ash und Puck drehen, denn Ethan ist ein taffer Charakter, der sich zwar wie Meghan um die sorgt, die er liebt, aber trotzdem eine Stärke hat, die Meghan auf eine andere Weise besitzt. Er hat eine bewegte Vergangenheit, hat viele Dinge erlebt und so seine ganz eigene Art, mit ihnen umzugehen. Er eröffnet eine ganz andere Sicht auf die Feen und das Nimmernie, als die, die man bei „Plötzlich Fee“ kennengelernt hat. Mit Kenzie ist Julie Kagawa ein neuer Lieblingscharakter gelungen, denn Kenzie ist stark, lustig, mutig und ehrlich. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie diesem abgedroschenen und nervigen Typus entspricht, so wie man ihn aus vielen anderen Büchern kennt, nämlich schüchtern, zurückhaltend, ängstlich und auf Dauer einfach nur ätzend. Ich war sehr begeistert, dass sie nicht so ist, sondern ein Mädchen, das ihre Meinung sagen kann und überhaupt eine hat. Auch Keirran, eine ganz besondere Fee, ist gut gelungen, denn mit seiner verschmitzten und wilden, trotzdem nachdenklichen Art ist er eine vollkommen neue Figur. Auch die Bösewichte, von denen es wie immer viel zu viele gibt, sind interessant geworden und machen mir Lust auf mehr.
Worüber ich mich sehr auch gefreut habe, sind die kleinen Wiedersehen mit alten Bekannten wie natürlich Meghan, Ash, Puck, aber besonders auch Grim und Leanansidhe.
Mit „Plötzlich Prinz“ ist es Julie Kagawa gelungen, eine altbekannte Welt neu aufblühen zu lassen und ein ganz anderes Licht auf sie zu werfen. Ich bin sehr erleichtert, dass „Plötzlich Prinz“ eine eigene und anders gestaltete Fortsetzung geworden ist, die mir immer mal wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, zum Beispiel wenn man an das Meghan-Trio und dann an das Ethan-Trio denkt, werden Erinnerungen wach. Die neue Buchreihe, die sich um Ethan dreht, ist nicht nur etwas für Kenner von den „Plötzlich Fee“-Büchern, denn sie hat nicht direkt mit ihnen zu tun. Für Fans ist aber „Plötzlich Prinz“ ein absolutes Must. Als Leser und großer Fan von Meghan und Co. wird man nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Ein neues Lieblingsbuch!