Prinzessin Leia schlägt zurück
Autor: Carrie Fisher
Ein eigentlich trauriges Leben lustig zu schreiben, das ist eine Kunst. Besonders jedoch, wenn dieses Leben sein eigenes ist. Carrie Fisher, Tochter berühmter Eltern erlebte schon früh alles, was man unter normalen Umständen als “schlimme Kindheit” beschreibt. Carrie jedoch musste früh akzeptieren, dass nichts in ihrem Leben “normal” verlaufen sollte. “Normal im Vergleich zu was?” Denn sie und ihr Bruder waren von ihrer Geburt an Celebrities, lernten die sogenannte Normalität nie kennen. Der Anfang eines vielbewegten Lebens also. Im Laufe des Buches beschreibt die Star-Wars Prinzessin ihre Alkohol- und Drogenprobleme, bis hin zu ihren sich häufenden Aufenthalten in Nervenkliniken, Intensivstationen und bei Psychiatern mit der endgültigen Diagnose: manisch-depressiv.
Eine Jahre lange Beziehung mit einem schwulen Ex-Ehemann, einen Toten in ihrem Bett und das was Star-Wars verbunden mit eigenem PEZ-Spender und Sex-Puppe mit einem Leben anstellen.
… Nicht ganz normal?
Aber was war in ihrem Leben schon normal? Dieses Buch ist es jeden falls auch nicht. Carrie spricht hier ganz unverblümt und frech mit dem Leser und lädt uns alle ein, etwas Freude an ihrem Leben zu haben. Sie scheint es auf dem Papier jedenfalls zu haben, denn alle Probleme sind spielerisch und lustig dargelegt. Das ist es, was mich besonders beeindruckt hat, denn es scheint so, als seien diese Probleme alltäglich für uns alle, als Leser taucht man vollkommen ein. Man lernt Carrie kennen, was sicherlich kein einfacher Schritt war. “Seelenstriptease” erfordert viel Mut, den Carrie Fisher bewiesen hat. Sie scheint zu 100% hinter diesem Buch zu stehen.
Das einzige, was mich an dem Buch stört, ist dass alles unsortiert und planlos wirkt. Das Buch ist nicht chronologisch aufgebaut und als Leser springt man viel in Carries Leben hin und her. Das ist nicht unbedingt leicht zu verfolgen. Sonst lässt sich das Buch aber schnell lesen. Es eignet sich ausgezeichnet als Sofa-Lektüre für verregnete Tage.
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Autorin / Autor: carry - Stand: 21. Februar 2011