Die diesjährige DSDS-Staffel konnte überzeugen, weil sie einmalige Talente vorweisen konnte. Und auch wenn Ramon nicht meine persönliche Nummer 1 war, hatte er dennoch eine sehr schöne Stimme. Schnell war klar, dass er zu den absoluten Favoriten zählte, vor allem, da er stimmlich bzw. gesanglich nahe der Perfektion war. Wenig überraschend war es daher, dass er das Finale für sich entschied.

Das komplette Album „Herzenssache“ ließ nicht lange auf sich warten. Aber da ist auch ein bisschen der Hund begraben, finde ich. Ich denke, man hätte dem ganzen mehr Raum, mehr Zeit, mehr Entwicklung geben sollen, mit guten Liedtexten. Mit Lyrics, die berühren. So wirkte das ganze doch ein bisschen lieblos und die Lieder klangen oft sehr gleich. 5 Tage nach dem Finale ein komplettes Album zu veröffentlichen war dann doch nicht genug Zeit, um daran zu arbeiten. Mich konnten die Lieder leider nicht so sehr abholen, wie erhofft. Vor allem Ramons Range wurde überhaupt nicht berücksichtigt.

Der Siegertitel „Nur eine Nacht“ geht dabei definitiv am meisten ins Ohr, auch wenn es melodisch sehr schlagerlastig ist (wie prinzipiell das ganze Album). Und auch wenn Ramon Schlager gut rüberbringt, kann er doch so viel mehr.

Generell finde ich es schade, dass ihm musikalisch gesehen nur so ein kleiner Rahmen gegeben wurde. Er hätte definitiv das Potenzial in den verschiedensten Genregattungen zu brillieren und hätte sich nicht so sehr festfahren müssen. Schade fand ich es auch, dass nur deutschsprachige Titel auf dem Album zu finden sind. Dabei finde ich, dass Dieter gerade auf dem englischsprachigen Markt so tolle und eingängige Titel rausgehauen hat. Aber er als Produzent wird natürlich auch älter und auch sein Musikgeschmack ändert sich.

Ich finde, Ramon ist ein toller Künstler mit einer einmaligen Stimme und ich hoffe, dass wir mit dem nächsten Album seine ganze Breitseite zu hören bekommen. Verdient hätte er es. Das Album an sich fand ich leider etwas enttäuschend, da es recht eintönig war und die Lieder mitunter auch altbacken wirkten. Und vor allem auch deswegen, weil man die Lieder nach dem ersten Hören leider sofort wieder vergessen hat.