RAVNA – Tod in der Arktis

Autorin: Elisabeth Herrmann

In dem Roman "Ravna – Tod in der Arktis", der nördlich des Polarkreises in Nordnorwegen spielt, geht es um eine junge Samin, die ein Praktikum bei der Polizei macht, um danach auf die Polizeischule gehen zu können.

Gleich an Ravnas erstem Tag wird ein Mann ermordet und sie wird mit ihren Kollegen zu Tatort gerufen. Ersteres ist sehr ungewöhnlich in dem kleinen Ort, der weit weg von allen großen Städten liegt.
Zu ihren Kollegen, besonders zu dem frisch ausgebildeten Polizisten Mikkel, der sich sehr viel darauf einbildet, hat sie kein besonders gutes Verhältnis. Doch dann wird ihnen einer der besten Ermittler des Landes, Rune Thor, geschickt, der sie aus unerklärlichen Gründen zu seiner persönlichen Assistentin und Partnerin macht. Werden die beiden es schaffen, den Mord aufzuklären?

Ich war sehr begeister vom tollen Cover, das gleich Spannung aufgebaut hat und Lust gemacht hat, zu der jungen Frau in die Arktis zu reisen. Diese Spannung konnte beim Lesen jedoch nicht wirklich erhalten bleiben, weil es teilweise mehr um die Identität von Ravna als das Aufklären des Verbrechens ging. So sorgte der Einstieg mit der Erläuterung, dass es bei den Samen 27 unterschiedliche Namen für Schnee gibt dafür, dass ich das Buch sofort aus der Hand legen wollte, weil ich einen spannenden, in die Abgründe des menschlichen Gehirns führenden Thriller erwartet hatte und nicht die Geschichte eines sich wandelnden Volkes, das versucht, seinen neuen Platz in der Welt zu finden.

Allerdings wurde die Geschichte etwas spannender, als der geheimnisvolle und exzentrische Ermittler Rune Thor ins Spiel kam. Diese Spannung wurde glücklicherweise bis zum Schluss aufrecht erhalten und somit war das Buch allem ist allem letztendlich doch ganz schön. Vermutlich lag meine anfängliche Skepsis daran, dass ich bereits Bücher von Elisabeth Herrmann gelesen hatte und demnach einen weiteren Thriller erwartete. Wenn vorher klar ist, dass dies eher ein Roman UND Krimi ist, wirkt die Geschichte spannender und es gibt keine Kritikpunkte.

Ich würde das Buch Fans von starken, faszinierenden und ungewöhlichen Protagonistinne empfehlen.


*Erschienen bei cbj*

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Autorin / Autor: Miriam K. - Stand: 22. März 2021