Retrum

Autor: Francesc Miralles
Aus dem Spanischen von Esther Fischer

Buchcover Retrum

Der Tod seines Zwillingsbruders vor zwei Jahren hat Christian schwer getroffen und er wurde zu einem richtigen Einzelgänger. Einen Großteil seiner Freizeit verbringt er daher seitdem auf dem Friedhof. Dort begegnet er schließlich auch Lorena, Alexia und Robert, die genauso viel Zeit auf Friedhöfen verbringen wie er. Sie nennen sich selbst „Retrum“, übernachten immer wieder auf den letzten Ruhestätten, um mit Toten zu kommunizieren. Schon bald schließt sich Christian der Gruppe an, zum Teil auch wegen Alexia, zu der er sich sehr hingezogen fühlt. Die Übernachtungen sind allerdings nicht so harmlos wie vielleicht gedacht und Christian begibt sich in größere Gefahren als er es erwartet hätte, denn er weiß nicht, worauf er sich tatsächlich einlässt …

*Meine Meinung*
Retrum ist, wie sollte es bei der momentanen Lage auf dem Markt auch anders sein, der Auftakt zu einer Reihe, was allerdings nicht zwingend negativ ist. Die Handlung beginnt langsam und ein wenig schleppend, wird dann aber noch sehr fesselnd. Die Atmosphäre ist von Anfang an ziemlich düster und unheimlich, was sich schon auf dem Cover widerspiegelt, aber auch nicht zu gruselig, sodass das Buch auch für Leute geeignet ist, die sonst keine Horror Fans sind. Außerdem darf es als Jugendbuch ja auch nicht zu Angst einflößend sein.

Die Handlung ist äußerst spannend und der Autor versteht es den Leser immer wieder mit interessanten Wendungen zu überraschen. Nichts ist so, wie es scheint und alles kommt anders, als man es erwartet hat, was das Buch nur umso aufregender macht.

Das Gleiche gilt auch für die verschiedenen Charaktere, die man nur schwer durchschauen kann. Sie sind undurchsichtig, mysteriös und erst im Verlauf der Handlung wird einem als Leser bewusst, dass die eine oder andere Figur etwas verbirgt und ganz anders ist, als man bisher gedacht hat. Nur bei dem Protagonisten Christian hat man das Gefühl, ihn zu kennen und dass er wirklich der ist, für den man ihn hält.

Der Schreibstil des Autors liest sich sehr angenehm und flüssig, sodass man recht schnell mit dem Lesen vorankommt. Obwohl es noch eine Fortsetzung geben wird, ist das Ende im Prinzip trotzdem in sich abgeschlossen, sodass das Warten auf den zweiten Teil nicht zu unerträglich wird.

Positiv zu erwähnen ist insgesamt auch noch die ganze Gestaltung des Buches: Der schwarze Schnitt, die Illustrationen an den Seitenrändern sowie die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels – einfach klasse!

*Erschienen im: Loewe Verlag*

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Autorin / Autor: Stephie - Stand: 3. Januar 2012