Mary, 29 und geschieden, lebt für ihren Job als Ärztin. Darin geht sie auf und auch 26 Stunden Schichten stören sie nicht. Warum auch, hat sie doch sonst nichts anderes zu tun, außer auf den Hund ihres Ex aufzupassen. Wieder einmal wacht sie schweißüberströmt auf, da war er wieder, der Traum. Immer wieder träumt sie davon, wie acht Wesen, darunter auch sie, etwas trinken, um auf der Erde als Menschen neugeboren zu werden, damit sie die Welt von einem bösartigen mächtigen Wesen retten können und es endlich zerstören. Schon seit ihrer Kindheit hat sie den Traum und malt auch immer acht Menschen, es scheint eine – ihre – besondere Zahl zu sein. Als sie draußen joggen geht, hört sie auf einmal Stimmen, einen Geist, der Wind? Weil sie es nicht mehr aushält geht sie zur Wahrsagerin Gretchen und fragt nach ihren Träumen. „Träume sind unsere Vergangenheit und Zukunft. … Glaubst du an Widergeburt?“ Diese Sätze reißen in Marys Gehirn Barrieren auf und sie kann sich langsam erinnern. „Du musst nach Norden … kehre nicht nach Hause zurück“ spricht die Illusion einer alten Frau zu ihr. Und kurze Zeit später wird in den Nachrichten gebracht, wie ihr Haus abbrennt. Über 900 Jahre ist sie schon hier auf der Erde, aber es ist nicht ihr Planet, sie kommt nicht von hier – genau wie die anderen sieben. Und ihr fehlt eine Hälfte, sie ist Heilerin, er ist Kämpfer, sie das Yin und er das Yan – doch wo ist ihr Gefährte? Und ist der Täuscher, das Wesen was sie jagen, ihr schon auf der Spur? Wurden sie von Jägern zu gejagten?

Als Michael endlich seine Gefährtin Mary findet merkt er, dass sie zerbrechlich ist, sie wird bald sterben – eine große geistige Wunde blutet unaufhörlich Energie. Er kann zwar ihr Vertrauen gewinnen, doch nicht heilen. Werden sie es dennoch schaffen nach Norden zur Ältesten, zu Astra zu gelangen? Astra zerrt auch an ihren letzten Lebenskräften und hofft die beiden noch vor ihrem endgültigen Tod sehen zu können, doch der Täuscher ist ihnen allen auf der Spur.

*Meine Meinung:*
Thea Harrison schreibt rasant, spannend und romantisch. Sie versteht es geschickt eine dunkel düstere Atmosphäre zu beschreiben. Die Liebesgeschichte zwischen Mary und Michael ist einfach wunderbar romantisch, aber traurig zugleich. Der Täuscher ist der Bösewicht der Geschichte, aber selbst ihm konnte ich durch Harrisons Beschreibung Sympathie entgegen bringen, wie er so über seine kleinen Wehwehchen beim Körpertausch jammert. 

„Schattenrätsel“ ist der erste Teil einer neuen Reihe „Rising Darkness“. Im Februar 2015 – ja, so lange noch - erscheint „Schicksalstunde“. Das Buch gehört mit knapp 350 Seiten eher zu den dünneren Fantasy-Romance Büchern und liest sich an einem Abend weg, es ist so spannend, dass man es einfach zu Ende lesen muss. Sie hat einen leichten und lockeren Schreibstil. Es hinterlässt jetzt aber nicht so einen bleibenden Eindruck, wie vergleichbare Fantasiereihen desselben Genres, bspw. Lara Adrian,  N.K. Jemisin oder Nalini Singh. Thea Harrison schreibt bisher ausschließlich Fantasy-Romance Bücher, also ich muss den zweiten Teil jetzt nicht unbedingt lesen, werde es aber wahrscheinlich trotzdem tun. Ich muss doch lesen, wie es mit Mary und Michael weitergeht und so sicher bin ich mir tatsächlich nicht, auf welcher Seite Astra eigentlich steht.

*Erschienen bei Egmont Verlag*