Kein Gewinn für die Umwelt
E-Roller ersetzen häufig den umweltfreundlichen Rad- oder Fußverkehr
Es war kein schleichender Prozess, sondern eher eine Invasion. Wer in einer Großstadt lebt, konnte einen rasanten Wandel erkennen. Plötzlich rollen überall E-Scooter durch die Gegend, auf den Straßen, in den Fußgängerzonen, auf den Fahrrad- und Gehwegen. Verständlich, das praktische und schnell verfügbare Gefährt ist sehr willkommen, wenn der Bus ausfällt, das Fahrrad platt ist oder die Strecke zur nächsten Haltestelle zu Fuß einfach zu unbequem ist. Aber entlasten sie auch die Umwelt?
Von der Kurzlebigkeit der motorisierten Tretroller mal abgesehen, verbrauchen sie Energie. Zwar sind sie wesentlich umweltfreundlicher als Autos, aber nur, wenn sie das Auto ersetzen, nicht zusätzlich hinzukommen. Wie das Umweltbundesamt schreibt, belegen erste Zahlen zur Nutzung aber, dass mit ihnen eher Fuß- und Fahrradstrecken bewältigt werden. Die wenigsten lassen für den E-Scooter das Auto stehen. Im Gegenteil weisen die Nutzungszahlen darauf hin, dass E-Scooter in Städten eher für "Bequemlichkeits- oder Spaßmobilität" und von Tourist_innen genutzt werden. Gerade in Städten, wo es eine gute Infrastruktur gibt, sind sie darum eher eine zusätzliche Be- als Entlastung für die Umwelt, zumal sie Zufußgehen oder Fahrradfahren immer unattraktiver machen.
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger sieht darum in den E-Scootern zumindest für Städte keine gute Alternative gegenüber dem bewährten Fahrrad. Das Hauptproblem bei der Verkehrswende sei immer noch die hohe Zahl privater PKW. Hier müssten ihr zufolge die Städte ansetzen und die Zahl der Autos und Parkplätze deutlich reduzieren. E-Scooter könnten in Randbezirken mit schlechter Verkehrsanbindung sinnvoll sein, etwa wenn Pendler die lange Strecke zur Bahn dann mit dem Roller und nicht mit dem Auto zurücklegen würden.
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Autorin / Autor: Redaktion / Quelle: UBA