Scholomance – Tödliche Lektion
Autorin: Naomi Novik
Aus dem Amerikanischen von Doris Attwood
Viele Fans der Bestseller-Autorin Naomi Novik konnten es kaum erwarten, bis das Buch „Scholomance- Tödliche Lektion“ endlich in Deutschland erschien. Diese Ungeduld vieler Buchliebhaber weckte die Neugier in mir. Daher war ich sehr gespannt, was das Buch zu bieten hat.
Mit dem Roman präsentiert Naomi Novik uns eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat. Wer jetzt einen weiteren Abklatsch der Harry-Potter-Reihe befürchtet, kann an dieser Stelle getrost aufatmen, denn mit dem verträumten Hogwarts hat die Scholomance (so heißt die Schule) nichts gemein. Hier geht es wortwörtlich für jeden Schüler ums blanke Überleben, denn es gibt nur zwei Möglichkeiten die Schule wieder zu verlassen – die Abschlussprüfung oder der Tod.
Galadriel, genannt El, hat es geschafft bereits elf Jahre in der tödlichen Schule zu überleben, und zwar ganz auf sich allein gestellt. Der Grund dafür ist, dass sie im Gegensatz zu den meisten nicht dazu bereit ist, sich wegen Bündnissen bei irgendwem einzuschleimen. El hat es außerdem akzeptiert, dass sich niemand um ihre Freundschaft reißt, denn sie war es gewohnt, alleine zu sein. Seitdem sie klein war, hat sie jeder gemieden, so als spürten die Menschen, dass eine dunkle Kraft in ihr steckt. Doch auf einmal ändert sich alles, und der Held der Schule, zu dem sie absichtlich gemein war, weicht ihr nicht mehr von der Seite. Ihr Leben beginnt sich zu ändern und nichts ist mehr so, wie es war…
Ich persönlich bin ein Riesen-Fan von Galadriel geworden und hätte mir keine bessere Protagonistin vorstellen können. Mit ihrer ehrlichen und vorlauten Art reißt sie den Leser in ihren Bann. Auch wenn ich die Erzählart teilweise langatmig und somit verwirrend finde, macht es Spaß, ihr zuzuhören. Ich denke außerdem, dass man sich gut mit ihr identifizieren kann, da sie, von ihren magischen Kräften mal abgesehen, eine Persönlichkeit mit ganz „normalen“ Problemen ist. Beispielsweise ihre unklare Verbindung zu Orion Lake, dem Held der Schule, macht Galadriel sehr sympathisch. Wer jetzt jedoch auf einen magischen Romantikroman hofft, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen, denn bis auf die letzten zehn Seiten im Buch, geht es in der Scholomance eher weniger romantisch zu.
Was mir erst nach dem Lesen aufgefallen ist und ich sehr schade finde, ist die Tatsache, dass für fast 500 Seiten sehr wenig Handlung vorhanden ist. Daher hoffe ich, dass man im zweiten Teil mehr mit Galadriel erlebt.
Abschließend kann man jedoch sagen, dass der Autorin mit diesem Roman ein solider Auftakt einer neuen Trilogie gelungen ist. Meiner Meinung nach sollte kein Fantasy-Fan sich dieses Abenteuer entgehen lassen und ruhig mal einen Blick in die Scholomance wagen.
*Erschienen bei cbj*
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Autorin / Autor: Kira - Stand: 14. April 2021