Shadowblack - Karten des Schicksals
Autor: Sebastian de Castell
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
Inzwischen sind einige Monate vergangen, seit Kellan sein altes Leben hinter sich gelassen hat und ein Gesetzloser geworden ist. Um mit seinen Freunden in der Wüste von Seven Sands zu überleben, verlässt er sich nach wie vor vor allem auf seinen Verstand, aber er vermisst sein Zuhause, seine Familie und Nephenia, das Mädchen, das er zusammen mit seiner Vergangenheit zurückgelassen hat. Doch dann trifft er auf Seneira, ein Mädchen mit verbundenen Augen, das allerdings nicht etwa blind ist, sondern vielmehr ein Geheimnis verbirgt, das Kellan nur allzu vertraut ist. Denn genau wie er ist Seneira von dem Fluch des Schwarzschattens betroffen und versucht so ihr Mal zu verstecken …
*Meine Meinung*
Shadowblack - Karten des Schicksals ist eine fantastische Fortsetzung, die definitiv mit ihrem Vorgänger mithalten kann und mindestens genauso zu begeistern vermag wie der Auftakt zu dieser großartigen Reihe, von der man noch lange nicht genug hat. Sofern die Reihe vollständig übersetzt wird, muss man sich nach dem zweiten Band erfreulicherweise noch lange nicht von den lieb gewonnenen Charakteren verabschieden, denn im Original umfasst die Serie ganze sechs Bände.
Es sind gleich mehrere Aspekte, die diese Geschichte von Sebastien de Castell zu etwas ganz Besonderem machen und nachhaltig im Gedächtnis bleiben: die einzigartige, magische Atmosphäre, die charmanten, liebenswürdigen Charaktere und nicht zuletzt der trockene, von Sarkasmus geprägte Humor, der mehr als einmal dafür sorgt, dass man beim Lesen direkt laut auflachen muss. Mit den Figuren - sowohl den bekannten als auch den neu hinzugekommenen - fühlt man sich besonders verbunden, was unter anderem daran liegt, dass man als Leser mitunter direkt angesprochen wird.
Die Handlung ist erneut durchweg spannend und man fiebert die ganze Zeit über mit Kellan und seinen Freunden mit. Wer nach dem Motto „nur noch ein weiteres Kapitel“ liest, kann sich kaum von dem Buch lösen, weil die kurzen Kapitel permanent zum Weiterlesen verleiten. Am Ende hat man den zweiten Band dadurch schneller beendet als es einem vielleicht lieb ist. Kellans zweites Abenteuer ist außerdem noch etwas düsterer als das Vorherige - ohne dabei die gewohnte Leichtigkeit zu verlieren - und steckt voller unerwarteter Wendungen, die einen immer wieder überraschen. Die Welt, die Sebastien de Castell erschaffen hat, wird insgesamt größer, komplexer und faszinierender. Man kann es also kaum erwarten zu erfahren, was der Autor sich für die nächste Fortsetzung alles einfallen lässt.
*Fazit*
Shadowblack - Karten des Schicksals ist eine großartige Fortsetzung, die genauso witzig wie der Auftakt und zugleich noch düsterer und geheimnisvoller als der erste Band ist. Als Fan der Reihe kann daher nur hoffen, dass die Übersetzung des nächsten Abenteuers nicht allzu lange auf sich warten lässt.
*Erschienen bei dtv Junior*
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Autorin / Autor: Stephie - Stand: 16. November 2020