#skandal

Autorin: Sarah Ockler
übersetzt von Katrin Weingran
ab 14 Jahren

Buchcover

Ein knutschendes Pärchen, nächtliche Kulisse. Weiße Kreise mit kleinen Schildchen drunter. Schlicht „Lucy“ verkündet das eine, „Der Freund ihrer besten Freundin“ das andere. Auf einem weiteren weißen Schild darunter heißt es in blauer Schrift „#Skandal“.
Der Klappentext lässt auf irgendwas zwischen Teenie-Highschool-Drama und der klassischen Lovestory schließen, doch was Sarah Ockler mit ihrem im cbt-Verlag erschienenen Buch erschaffen hat, ist weitaus mehr.

Lucy hat nicht viel von einer Heldin – außer es geht um die Zombieapokalypse in einem Online Rollenspiel. Als eher introvertierte „Gothprinzessin“ hat sie nicht viel mit ihren Mitschülern zu tun und erst recht nicht mit Abschlussbällen. Doch dann überredet Ellie, ihre beste Freundin, sie dazu, statt ihrer mit Cole, Ellies Freund, genau dort hinzugehen und so beginnt die leibhaftige Apokalypse für Lucy.
Cole – ausgerechnet? Seit vier Jahren schwärmt sie für ihn, seit vier Jahren ist er unerreichbar für sie. Obwohl ein guter Freund, ist er eben tabu, weil Ellies fester Freund.

Nie hätte Lucy gedacht, dass er sie küssen würde. Am Abschlussball. Und dann nochmal. Und dass er sie auch liebt.
Als dann aber am nächsten Morgen Fotos von diesem und diversen anderen Skandalen auf Lucys Facebookseite landen, ist das Drama perfekt.
Denn mit dem Hashtag Skandal wurden die Bilder auf der Seite der anonymen Internetkolumne „Miss Behave“ (auch „Miss B“) geteilt und jeder kann sie sehen. Jeder.
Ein Shitstorm sondergleichen prasselt auf Lucy ein, begleitet von ihrer skandalerfahrenen Schwester, ein Serienstar, die plötzlich vor der Haustür steht, und der Frage, wie das alles weitergehen, wo das alles hinführen soll.

Klingt aufs erste Wort nach einer Mittelschichten-Gossip-Girl-Neuinterpretation, tatsächlich verbirgt sich dahinter aber viel mehr, nicht zuletzt natürlich eine großartige Präventionsmaßnahme gegen Cybermobbing und der Appell, nur ja vorsichtig mit Sozialen Netzwerken zu sein.

In ihrer Not erfährt Lucy unerwartet Hilfe, findet neue Freunde und verliert alte.
Die unglaublich intensive Lebendigkeit des Buches überrascht vielleicht sogar noch mehr, als die wahre Identität Miss Bs oder dem Ursacher der Skandalfotos.
Sarah Ocklers Schreibstil ist nah an der Zielgruppe, die Geschichte liest sich flüssig und ist fesselnd genug, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag.
Ich kann es nur jedem empfehlen, auch denen, die mit Gossip Girl nichts am Hut haben ( ;) ). 


*Erschienen bei cbt*

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    Autorin / Autor: cheshirekitty - Stand: 6. Juli 2015